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Rödertalbienen sind in der Aufstiegsrunde

Der HCR hat mit dem Sieg beim Thüringer HC einen Schritt zum Zweitliga-Aufstieg gemacht. Warum der Verein die nächsten Aufgaben zuversichtlich angeht.

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Mannschaftsjubel beim HC Rödertal nach dem Sieg gegen den Thüringer HC II.
Mannschaftsjubel beim HC Rödertal nach dem Sieg gegen den Thüringer HC II. © Verein

Von Simone Hartmann

Großröhrsdorf. Es war der 15. Sieg im 15. Drittligaspiel – noch dazu mit 21 Toren Differenz. Mit dem 36:15-Erfolg beim Thüringer HC II hat der HC Rödertal deutlich gezeigt, wie stark der Wille ist, den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. Bereits fünf Spiele vor Saisonende hat die Mannschaft von Cheftrainerin Maike Daniels dafür einen wichtigen Meilenstein erreicht. Denn der HC Rödertal ist nicht mehr von den ersten beiden Plätzen zu verdrängen und steht sicher als Teilnehmer an der Aufstiegsrunde fest.

Besteht bereits ein Grund zum Feiern? „Nein, mit Sicherheit nicht“, sagt Daniels, die direkt am Tag nach dem überragenden Sieg in Thüringen als Co-Trainerin für drei Tage zum DHB-Lehrgang der U18-Nationalmannschaft startete. „Wir haben ein spielfreies Wochenende vor uns, das wir zum Erholen und Fokussieren verwenden werden. Das kommende Heimspiel gegen den zweitplatzierten Frankfurter Handballclub ist für uns immens wichtig, denn die beiden Punkte aus diesem Spiel werden in die Aufstiegsrunde mitgenommen. Handballerinnen sind dafür bekannt, feiern zu können,“ grinst Daniels. „Aber eben erst dann, wenn es angebracht ist.“

HCR hat den Aufstieg im Plan

Präsident Michael Theiß vom HC Rödertal ist auch zuversichtlich: „Maike hat es geschafft, unsere Spielerinnen nach der schwierigen Saison 2020/21 und dem bitteren Abstieg dort abzuholen, wo sie standen. Für die eine oder andere Spielerin hat das zunächst sicherlich den unbequemen Weg heraus aus der Komfortzone bedeutet. Aber für diese Art von Erfolg braucht es Mut, Disziplin und gegenseitigen Respekt. Maike hat das nicht nur eingefordert, sondern vor allem auch selbst erfüllt. Damit ist es ihr gelungen, dass unser Team zum einen die notwendige Leistungsbereitschaft entwickelt hat und zum anderen insbesondere den Willen, sich kontinuierlich zu verbessern. Maike kommt wortwörtlich aus einer anderen Liga, und da wollen unsere Spielerinnen und der gesamte HC Rödertal jetzt auch hin. Wir sind auf dem Weg und gut auf die Herausforderungen vorbereitet, die jetzt anstehen.“

Kai Kaufmann, der Geschäftsführer des HC Rödertal, lacht zunächst: „In der Vorbereitung und auch zu Beginn der Saison hat uns Maike manchmal ganz schön gefordert und mit ihrer Beharrlichkeit genervt. Aber das hat sich bezahlt gemacht. Dieser jungen Mannschaft zuzuschauen, die überwiegend aus Eigengewächsen besteht und zu sehen, wie sie Stück für Stück gebissen hat, das macht uns unendlich stolz.

Der HC Rödertal ist mit seinen aktuellen und beständigen Leistungen ein Leuchtturm für den Frauenhandball in Sachsen und insbesondere auch der Nachwuchsförderung. Die Entwicklungen der einzelnen Spielerinnen, von denen mit Huth und Böttcher gleich zwei Spielerinnen für die U 18-Nationalmannschaft und mit Wolff eine weitere für die Beachhandball-Nationalmannschaft nominiert sind, das ist überragend. Unsere Sponsoren, unsere Mitglieder und unsere Zuschauer haben uns nach dem Abstieg ihr Vertrauen bewiesen und auch in diesen schwierigen Zeiten zu uns gehalten.

Jetzt heißt es, konzentriert die nächsten Spiele anzugehen und mit einem Aufstieg zu zeigen, dass dieses Vertrauen berechtigt war. In der 2. Bundesliga weht ein anderer Wind. Ich bin mir sicher, dass sowohl Maike Daniels als auch unsere Mannschaft den großen Hunger haben, weitere Stellschrauben zu drehen, damit wir aufsteigen und uns dort wieder etablieren können.“

Noch ein paar Informationen über den HC Rödertal, der sich bereits 2009 gegründet hat. 2013 erreichten die Rödertalbienen den Aufstieg in die 2. Bundesliga und 2017 spielte die erste Frauenmannschaft für eine Saison in der 1. Bundesliga. Cheftrainerin Maike Daniels kam in der Saison 2021/22 zum HC Rödertal und bringt als ehemalige Bundesliga-Spielerin Erfahrungen aus nationalen und internationalen Wettbewerben mit – unter anderem die Deutsche Meisterschaft mit dem HC Leipzig. Sie machte während des Erwerbs der A-Lizenz auf ihre Fähigkeiten aufmerksam und wurde im Dezember 2021 vom Deutschen Handballbund (DHB) zur Co-Trainerin der U 18-Nationalmannschaft berufen.