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Darum bleibt die Torhüterin bei den Rödertalbienen

Die reaktionsschnelle Torhüterin Ann Rammer spielt jetzt mindestens bis 2023 für den Handball-Drittligisten. Und die Identifikationsfigur hat große Ziele.

Von Christian Kluge
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Ann Rammer spielt seit der Vereinsgründung für den HC Rödertal, und die liegt mittlerweile mehr als zehn Jahre zurück.
Ann Rammer spielt seit der Vereinsgründung für den HC Rödertal, und die liegt mittlerweile mehr als zehn Jahre zurück. © Lutz Hentschel

Großröhrsdorf. Am Wochenende haben die Drittliga-Handballerinnen vom HC Rödertal mal wieder eine Spielpause auf dem Plan. Zeit, um sich zu erholen und auch die Gelegenheit für Cheftrainerin Maike Daniels, sich gedanklich mit dem nächsten Gegner im DHB-Pokal auseinanderzusetzen. Am zweiten Novemberwochenende gastiert Erstligist Buxtehuder SV in Großröhrsdorf.

Dann wird bei den Rödertalbienen einmal mehr auch ganz viel von der Erfahrung von Ann Rammer abhängen – dem HCR-Urgestein, das im Sommer einen Vertrag bis zum Saisonende 2022/23 unterschrieb.

2009 wurde der HC Rödertal gegründet. Für die damals neuformierte Mannschaft verpflichteten die Verantwortlichen mit Ann Rammer eine Nachwuchstorhüterin vom HSV 1923 Pulsnitz. Seitdem sind zwölf Jahre vergangen und noch immer trägt die Torfrau das Bienen-Logo auf dem Trikot. Das ist Vereinstreue und alles andere als alltäglich.

In dieser Zeit schaffte sie mit dem HC Rödertal den Aufstieg von der Mitteldeutschen Oberliga in die 3. Liga. Von dort ging es 2013 weiter in die 2. Bundesliga und 2017 für eine Saison sogar in die höchste Spielklasse im deutschen Frauen-Handball. Beständig entwickelte sie sich gemeinsam mit dem Verein weiter. Dank ihrer Topleistungen und ihrer Persönlichkeit ist sie eine der Identifikationsfiguren bei den Rödertalbienen und auch bei den Fans als eine der Publikumslieblinge nicht mehr wegzudenken.

Mit der Vertragsverlängerung spielt sie jetzt nicht nur in ihre 13. Handballsaison, sondern setzte auch ein klares Zeichen nach dem Abstieg des HCR in die 3. Liga. Das neue Arbeitspapier gilt für zwei Jahre und die ersten drei Ligen.

Der schnelle Wiederaufstieg soll gelingen

„Ich habe in diesem Verein schon so viel Schönes erlebt und bin auch dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen der Verantwortlichen. Der Abstieg aus der 2. Bundesliga tut natürlich weh, bietet aber auch die Chance zum Neuanfang“, sagte Rammer im Sommer bei der Vertragsverlängerung, und sie betonte: „Mit einem Abstieg will man sich nicht von seinem Herzensverein verabschieden. Ich bin fit und voll motiviert, zum Neuanfang mit meiner Erfahrung beizutragen. Gemeinsam mit der Mannschaft möchte ich den schnellen Wiederaufstieg realisieren. Der Verein und die Region gehören einfach in die Bundesliga. Ich freue mich, in dieser Saison auch wieder vor unseren treuen Fans spielen zu können.“

Sportgeschäftsführer Andreas Zschiedrich ist natürlich hocherfreut, dass die erfahrene Torfrau dem HC Rödertal treu bleibt:: „Wir sind stolz und froh, dass Ann an Bord bleibt. Trotz des Abstiegs hat sie eine starke Saison gespielt. Wir alle wissen, was wir an ihr haben. Ann ist das Urgestein im Verein und der Mannschaft. Halbe Sachen gibt es bei ihr nicht. Selbst im Training kann man ihre Motivation sehen, indem sie sich selbst und auch ihre Mitspielerinnen zu besseren Leistungen antreibt.“

In den bisherigen fünf Punktspielen kassierten die Rödertalbienen lediglich 96 Gegentore, gewannen alle Partien klar und sind – punktgleich mit dem Frankfurter HC – Spitzenreiter der 3. Liga. Zum Vergleich: Auch Frankfurt hat alle seine fünf Spiele gewonnen, aber 135 Gegentore hinnehmen müssen. Am 30. Oktober wird sich im direkten Duell beider Teams in Frankfurt entscheiden, wer weiter ganz oben steht.