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Mobilitätskompass: Wann kommt der Radweg von Wallroda nach Radeberg?

Seit 25 Jahren wird der Radweg von Wallroda nach Radeberg geplant. Jetzt droht erneut eine Klage. Arnsdorf benötigt den Weg vor allem für Schüler, die im Zuge des Oberschul-Neubaus von Radeberg erwartet werden.

Von Siri Rokosch
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Durch den fehlenden Radweg zwischen Wallroda und Arnsdorf
ist es auf der S159 für Radfahrer gefährlich.
Durch den fehlenden Radweg zwischen Wallroda und Arnsdorf ist es auf der S159 für Radfahrer gefährlich. © Marion Doering

Arnsdorf. Seit 25 Jahren warten die Arnsdorfer bereits auf den Straßenbegleitenden Radweg vom Ortsteil Wallroda nach Arnsdorf, der im weiteren Verlauf in den bestehenden Radweg in Radeberg münden soll. Die Strecke hat eine Länge von rund 5,3 Kilometern. Vor allem der Neubau der Oberschule in Arnsdorf macht diese Verbindung für die künftigen Schüler sehr wichtig. Bislang ist es gefährlich auf der S159 mit dem Rad zu fahren. Die Straße ist eng und stark von Autos befahren.

Eigentlich hatte die Landesdirektion Sachsen im März grünes Licht gegeben und den Neubau des Geh- und Radweges an der S159 zwischen Arnsdorf und Wallroda genehmigt, doch der Planfeststellungsbeschluss zum Projekt sei jetzt "beklagt worden", so das Landesamt für Straßenbau und Verkehr.

Arnsdorf wartet seit 25 Jahren auf diesen Radweg

Das Thema fehlende Radwege scheint viele Menschen im Rödertal zu beschäftigen. Das ergab auch die Auswertung des "Mobilitätskompasses" von Sächsische.de, einer repräsentativen Umfrage der Sächsischen Zeitung in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Dresden, an der rund 9.000 Menschen in Sachsen teilgenommen haben.

Teilnehmende Arnsdorfer gaben mit einer Abweichung von rund 21 Prozent im sachsenweiten Vergleich an, dass es in ihrer Region zu wenig Radwege gebe. In der Auswertung kam eine Frage auf: Wann der Radweg Wallroda - Arnsdorf nun endlich gebaut werde?

"Der Radweg ist ein für Wallroda und Arnsdorf wichtiges und notwendiges Verkehrsprojekt", sagt auch Arnsdorfs Bürgermeister Frank Eisold (parteilos). Nach Auffassung aller Bürger würde er schon seit vielen Jahren benötigt, um mit dem Rad sicher zwischen beiden Ortsteilen fahren zu können, erklärt Eisold.

Neben einem sicheren Schulweg sei künftig auch die "Fahrrad-touristische Anbindung zwischen Radeberg und dem Umland" wichtig, vor allem in Richtung Stolpen, betont der Bürgermeister. "Es gibt umfangreiche positive Effekte durch den Radweg. Nicht zuletzt sollte nach 25 Jahren Planung endlich die Verbindung zwischen den Ortsteilen durch einen sicheren Radverkehrsweg gestärkt werden."

Radwegplanung wird trotzdem fortgesetzt

Trotz der laufenden Klage, auf die der Lasuv-Sprecher Franz Grossmann im Gespräch mit Sächsische.de nicht näher eingeht, sei zwischenzeitlich die Ausführungsplanung beauftragt worden. In dieser Planung sollen detaillierte technische Lösungen gefunden werden.

Darunter fallen zum Beispiel die Art und Weise wie der Radweg nach Regenfällen vom Wasser befreit werden soll und wie einzelne Bauabschnitte geplant werden können. In der Ausführungsplanung würden zudem nötige Vereinbarungen und Baugenehmigungen schriftlich festgehalten werden, und die genaue Verkehrsführung des Radwegs, sagt Grossmann.

Ein Baubeginn könne derzeit noch nicht benannt werden. Auch zu den Kosten könne noch nichts gesagt werden. Die Baukosten trägt der Freistaat Sachsen für den Radweg und für den Gehweg die Gemeinde.

Wo der neue Radweg beginnen und enden soll

Die Planungsunterlagen sehen den Ausbau des Radweges momentan von Wallroda aus beginnend - am Anschluss an den bestehenden Radweg nach Radeberg - nördlich an der S159 in Richtung Arnsdorf entlang, bis zur Grundschule in Arnsdorf vor.

Die S159 ist zwischen Radeberg und Wallroda sowie zwischen Arnsdorf und Fischbach bereits mit einem Geh- und Radweg ausgestattet. Im Abschnitt dazwischen müssen Fußgänger und Radfahrer die viel befahrene S159 nutzen. Dort fehlt bislang gänzlich ein Radweg. Die Einwohner wünschen sich die seit 1998 dort einen sicheren Radweg. Eigens dafür hatte sich 2016 eine Bürgerinitiative gegründet.

Im Rahmen des Radwegneubaus sollen auch die Einmündungen der Glashüttenstraße, der Weststraße und der Kleinröhrsdorfer Straße verkehrsgerecht umgestaltet werden.