Arnsdorf. Die neue Oberschule Arnsdorf hat nun auch genügend Kinder, welche für die sogenannte "Vorgründung" laut Sächsischem Schulgesetz benötigt werden. Demnach sind für die Schulgründung eine Zweizügigkeit mit mindestens 20 Kindern pro Klasse nötig. Das macht 40 für die neue Oberschule Arnsdorf.

Wie viele Kinder wurden angemeldet?

Schulträger ist das Landratsamt Bautzen. Bis Ende letzten Jahres gehörte das Gelände an der Stolpener Straße in Arnsdorf noch der Gemeinde. Die Fläche war zum Jahresbeginn an den Landkreis übergeben worden. Derzeit befindet sich auf dem Standort in Arnsdorf noch der alte DDR-Plattenbau, welcher in den Sommerferien, wohl ab Juli, abgerissen wird.

Die Kinder, welche die neue Oberschule Arnsdorf nach deren Fertigstellung besuchen werden, gehen jetzt in eigene Klassen in die Oberschule Rödertal in Großröhrsdorf.

Für die beiden neuen fünften Klassen für die "Oberschule Arnsdorf" wurden nun 47 Kinder angemeldet, teilt Sabine Rötschke vom Landratsamt Bautzen mit. In die bereits bestehende Klasse, die nach den Sommerferien die sechste sein wird, gehen 24 Schüler.

Wie geht es in den Sommerferien weiter?

Die Sommerferien in Sachsen beginnen in diesem Jahr am 10. Juli. Dann werden auch die sogenannte Entkernung des Plattenbaus und die Abrissarbeiten starten, so das Landratsamt. Kurz vor dem Abriss des Hauses soll das Grundstück auf rund 200 Metern eingezäunt werden. In den letzten Wochen waren alle Hausanschlüsse getrennt und stillgelegt worden. Stromkabel der Flutlichtanlage vom Sportplatz wurden umverlegt.

Bis zum 15. September soll die "Niederlegung" , also der Abriss spätestens erfolgt sein. Der Abtransport der alten Baumaterialien sei bis Mitte Oktober geplant, danach soll der Baugrubenaushub in der erforderlichen Länge und Breite am 23. Oktober starten. Der Rohbau werde voraussichtlich Mitte November beginnen.

Die bislang geplanten Baukosten für das Projekt waren Ende letzten Jahres um rund zehn Millionen Euro gestiegen. Die ursprünglich geplanten Kosten in Höhe von 14,9 Millionen Euro sind nun um 52,8 Prozent auf 23,65 Millionen Euro angewachsen.

Das gesamte neue Schulcampus-Gelände soll im Juli 2026 in Betrieb gehen.

Wie wird der neue Schulcampus aussehen?

Der großer Schulcampus soll später zwölf Klassen aufnehmen können. Neben der zwölf Klassenzimmer werden elf Fachkabinette entstehen, vier Mehrzweckräume, ein GTA-Zimmer, eine Bibliothek sowie mehrere Technikräume und ein Verwaltungsbereich. Das Gebäude wird drei Etagen bekommen. Bislang bestand der Plattenbau nur aus zwei Geschossen.

Neben der bestehenden Turnhalle für die Grundschüler wird eine weitere Einfeld-Sporthalle für die Oberschüler gebaut. Der angrenzende Fußballplatz kann von allen Kindern beider Schulen für den Außensport genutzt werden.

Das benachbarte Gebäude des Essensversorgers für die Grundschüler - die "Flinke Pfanne" - bleibt bestehen. Das Gelände gehört weiterhin der Gemeinde Arnsdorf, wie Bürgermeister Frank Eisold (parteilos) versichert. Zwar werde der neue Schulkomplex einen eigenen Speisesaal, welcher auch Platz für die Grundschüler biete, bekommen, doch bislang gebe es keine Pläne, am Standort und an der Essensversorgung der "Flinken Pfanne" etwas zu ändern.

Während der Bauarbeiten der neuen Oberschule müssen die Grundschüler im benachbarten Gebäude mit etwas Baulärm rechnen. Auf dem Außengelände seien nur kleine Einschränkung zu erwarten. Das Gelände werde sich während der Bauarbeiten um ein paar Quadratmeter verkleinern. Die Außenflächen seien aber ausreichend groß zum Spielen, sagt der Bürgermeister.

Bis vor 20 Jahren gingen in Arnsdorf noch Schüler in die weiterführende Schule an der Stolpener Straße. Der Plattenbau der ehemaligen Mittelschule war 2005 geschlossen worden. Einige Arnsdorfer Vereine und die Bibliothek hatten dort bis zuletzt ihre Räumlichkeiten. Inzwischen sind alle umgezogen.