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Verkaufsoffener Sonntag in Radeberg: "Für mich ist das ein schöner Tag"

Der Radeberger Einzelhandel lädt am Sonntag zum Weihnachtsshopping ein. Was erwarten die Geschäftsleute von diesem Tag? Saechsische.de hörte sich einmal um.

Von Rainer Könen
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Thomas Tiebel von der Likörfabrik an der Hauptstraße in Radeberg sieht dem verkaufsoffenen Sonntag optimistisch entgegen.
Thomas Tiebel von der Likörfabrik an der Hauptstraße in Radeberg sieht dem verkaufsoffenen Sonntag optimistisch entgegen. © René Meinig

Radeberg. Am 3. Adventswochenende geht es in Radeberg mächtig weihnachtlich zu. Zum einen findet dann der Weihnachtsmarkt statt, zum andern laden die örtlichen Händler zum sonntäglichen Weihnachtsshopping (17. Dezember) ein. In der Zeit von 13 bis 18 Uhr sind dann etliche Geschäfte in der Innenstadt geöffnet.

Mit anderen Worten: Da dürfte an diesem verkaufsoffenen Sonntag in der Bierstadt einiges los sein und der Trubel im Zentrum groß werden. Welche Erwartungen haben die Händler an diesen verkaufsoffenen Sonntag? Rechnet man mit großen Umsätzen? Saechsische.de hörte sich dazu in der hiesigen Geschäftswelt um.

Händler mit gemischten Erwartungen

Thomas Tiebel freut sich auf diesen Sonntag sehr. Der Inhaber der Radeberger Likörfabrik ist davon überzeugt, dass "die Leute an diesem Tag Lust aufs Shoppen haben werden". Er selbst sei jedenfalls zuversichtlich, gehe davon aus, dass etliche Menschen auf dem Weg zum oder vom Weihnachtsmarkt in seinem Laden vorbeischauten. Tiebels aktueller Verkaufsschlager ist der "Radeberger Glühzauber", ein selbst hergestellter Glühwein.

Sabine Jahn ist hingegen nicht so optimistisch. "Klar, wäre sicher schön, wenn mir die Leute an diesem Tag die Bude einrennen würden", meint die Inhaberin des Spezialitätenladens "Natürlich und würzig". Aber die Realität sehe da in der Regel ganz anders aus, so Jahn weiter. Sie habe in den zurückliegenden Jahren schon an vielen dieser verkaufsoffenen Sonntage mitgemacht. Das Resultat: "Die meisten Menschen laufen an meinem Laden vorbei, alle wollen zum Weihnachtsmarkt."

Dennoch werde sie, so Jahn, ihr Geschäft am Sonntag öffnen, darauf vertrauen, dass der ein oder andere Mal in ihren Laden hereinschaut. Denn "die Hoffnung stirbt ja zuletzt".

Gewerbeverein ist optimistisch

Und was sagt jemand wie Jens Richter, der ja als Vorsitzender des Gewerbevereines sozusagen hautnah am Puls der hiesigen Geschäftsleute ist? Nun, meint er, die Stimmungslage bei den Händlern sei wohl gut, jedenfalls habe er bisher nichts Gegenteiliges gehört. Sein Eindruck in diesen Tagen: "Viele der hier lebenden Menschen wollen es sich an Weihnachten gut gehen lassen, sich ihre Wünsche erfüllen", sagt er, "Schön zu sehen, dass die Leute hier wieder mehr kaufen, häufiger Restaurants und das Theater besuchen." Er hoffe, dass das auch im kommenden Jahr so bleibe, dass weiterhin konsumiert werde.


Viele würden nur Bratwurst und Glühwein kaufen

Einige Händler weisen aber darauf hin, dass das Geld nicht mehr mit vollen Händen ausgegeben wird wie in früheren Jahren. Folglich überlegen manche, ob sie ihr Geschäft am Sonntag öffnen sollen. "An verkaufsoffenen Sonntagen habe ich noch nie viel verkaufen können", erzählt Ilka Klengel. Was sicher auch daran gelegen habe, so die Inhaberin des "Handarbeitsstübchen", das die Wollprodukte, die sie in ihrem Ladensortiment hat, nicht unbedingt zu den gängigsten Weihnachtspräsenten gehörten.
Beim alljährlichen Weihnachtsshopping macht der "Drumherum Geschenke-Shop" von Christoph Richter immer mit. "Das gehört für uns zur guten Tradition, dass wir das Geschäft an den Einkaufssonntagen öffnen", erklärt Christoph Richter. Allerdings: Seine Erwartungshaltung habe er mittlerweile stark "heruntergeschraubt".

An einem solchen Tag, an dem ja auch der Weihnachtsmarkt geöffnet habe, drehe sich bei den meisten doch vieles nur um "Bratwurst und Glühwein", wie das Richter beschreibt. Natürlich schauten Leute in seinem Laden vorbei - "wir haben auch erzgebirgische Volkskunst im Sortiment, passt ja bestens zu Weihnachten" - aber große Umsätze mache man beim Weihnachtsshopping nicht unbedingt, und das nicht zuletzt auch, weil "die Leute zunehmend ihr Geld zusammenhalten". Aber deswegen den Geschenke-Shop nicht zu öffnen, das kommt für Christoph Richter nicht infrage. Er findet, dass Weihnachtsshopping und Weihnachtsmarkt einfach zusammen gehören. "Für mich", so Christoph Richter, "ist das jedes Mal ein schöner Tag", weil es da in Radeberg so herrlich weihnachtet."