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Boxdorf: Alter Gasthof im Zeitenwandel

Die Geschichte des Ortsteils Boxdorf lässt sich nicht ohne den Alten Gasthof erzählen. Der gute Name klingt über Sachsens Grenzen hinaus.

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Die Chefin vom Alten Gasthof Boxdorf, Carmen Rotzsch (l.), und Mitarbeiterin Mandy Kautzky kümmern sich um das Wohl der Gäste.
Die Chefin vom Alten Gasthof Boxdorf, Carmen Rotzsch (l.), und Mitarbeiterin Mandy Kautzky kümmern sich um das Wohl der Gäste. © Norbert Millauer

Von Peter Salzmann

Moritzburg. Wer den Alten Gasthof Boxdorf – eines der ältesten Wirtshäuser in Sachsen – betritt, wird von urig-gemütlicher Gastronomie in die Arme genommen. Gläser, Humpen und Krüge, kleine Keramik und manche Tierfigur zieren Konsole und Möbel – Urkunden auch. In den Räumlichkeiten fallen teils dunkelbraune gerahmte und vergilbte Bilder auf, ganz sicher mit Plattenkameras aufgenommen.

Die Reihenfolge ist keine Rangfolge. 1904: Einzugsschmaus und Abendessen – eingeladen vom Wirtsehepaar Schmidt. 1905: Fahnenweihe des Militärvereins – die Soldaten mit Pickelhaube und viel Geschnüre. Ohne Datum: Fahnenweihe des Jugendvereins aus längst vergangener Zeit. Gar 1898 – zum 25. Thronjubiläum und 70. Geburtstag von König Albert – pflanzten die demütigen Dörfler eine Eiche. Daran erinnert auf dem Dorfplatz ein Gesteinsbrocken – verarbeitet mit den Geburts- und Todesdaten des Monarchen. Ein Foto von 1925 erinnert an die Gründung der Boxdorfer Freiwilligen Feuerwehr vor 100 Jahren. Auf mehreren Bildern ist die Eiche zu bewundern, und einmal kann man lesen: „Pflanz‘ einen Baum / und kannst du auch nicht ahnen / wer einst in deinem Schatten tanzt. / Bedenke Mensch, es haben deine Ahnen, eh‘ sie dich kannten auch für dich gepflanzt.“

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