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Coswig gibt Flurstücke an Radebeul ab

Das Blockheizkraftwerk soll künftig in das Stadtgebiet eingegliedert werden. Dafür verliert Coswig drei Einwohner aufgrund eines Flächentauschs.

Von Martin Skurt
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Bislang steht das Coswiger Blockheizkraftwerk auf dem Radebeuler Stadtgebiet. Doch das soll sich ab 1.1.2024 ändern. Dafür verliert die Stadt Flächen am Talkenberger Hof.
Bislang steht das Coswiger Blockheizkraftwerk auf dem Radebeuler Stadtgebiet. Doch das soll sich ab 1.1.2024 ändern. Dafür verliert die Stadt Flächen am Talkenberger Hof. © Matthias Schumann

Coswig. Bislang stand das Coswiger Blockheizkraftwerk der Technischen Werke GmbH auf Radebeuler Flur, und zwar ohne Probleme. Durch den Neubau des Kreisverkehrs im vergangenen Jahr änderte sich jedoch die Zufahrt zum Energieversorger. Denn statt über die Meißner Straße muss man jetzt über die Lößnitzstraße auf das Gelände fahren. Letztere Straße lag bislang nicht auf Radebeuler Seite, durch den Kreisverkehr nun aber schon.

Damit hat die Stadt zwei Straßen, die Lößnitzstraße heißen. Das ist laut der sächsischen Gemeindeverwaltung unzulässig. Allein, wenn ein Notfall eintrete und die Feuerwehr die Wege rein theoretisch verwechseln könnte, erklärt Oberbürgermeister Thomas Schubert (parteilos) im Stadtrat am Mittwoch. Um die Straße nach Coswig zu holen, möchte die Stadtverwaltung die Teilflurstücke, auf denen das Blockheizkraftwerk steht, selbst besitzen. Dafür soll Radebeul Grundstücke am Talkenberger Hof erhalten. So wären allerdings drei Einwohner vom Tausch betroffen, die voraussichtlich ab 1. Januar 2024 – wenn alles nach Plan läuft – zur Stadt Radebeul zählen würden.

Deshalb müssten bei diesem Verfahren die betroffenen Bürgerinnen und Bürger angehört werden, sagt Oberbürgermeister Thomas Schubert im Coswiger Stadtrat am Mittwoch. Ein ähnlicher Beschluss wurde schon in der vergangenen Woche im Radebeuler Stadtrat beschlossen. Auch die Coswiger Räte beschließen die Änderung des Stadtgebietes einstimmig.

Linken-Stadtrat Bernhard Mossner und Vorsitzender der größten Fraktion Bündnis für ein nachhaltiges Coswig (BnC) bezeichnet das Vorhaben als vernünftig. Er hat nur eine Frage. "Wie ist das Verhältnis der Flächen?" Darauf kann Wolfgang Weimann, Leiter des Coswiger Bauwesens, keine Antwort aus dem Stegreif geben. Er schätzt, dass die Fläche am Talkenberger Hof etwa doppelt so groß ist. Die genauen Quadratmeter-Zahlen sollen jedoch an das Sitzungsprotokoll angefügt werden, versichert der Oberbürgermeister.