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Haltepunkt Weinböhla: Vielfahrer ärgert der kaputte Fahrradständer

Seit mehr als einem Jahr hat das Dach eines Radunterstands ein Loch. Seitdem habe sich kaum etwas getan. Der Bauamtschef antwortet auf die Vorwürfe.

Von Martin Skurt
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Fahrradständer-Häuschen am Haltepunkt Weinböhla: Ein Bahnfahrer ärgert sich darüber, dass seit über einem Jahr ein Dach undicht ist.
Fahrradständer-Häuschen am Haltepunkt Weinböhla: Ein Bahnfahrer ärgert sich darüber, dass seit über einem Jahr ein Dach undicht ist. © Arvid Müller

Weinböhla. Heiko Reinhold ist aufgebracht. Vor ungefähr einem Jahr stand in der Sächsischen Zeitung ein Leserbrief, in dem er auf den Zustand des S-Bahn-Haltepunktes Weinböhla aufmerksam machte. Nach seinen Aussagen würden die Fahrradunterstände davor vernachlässigt. "In der Überdachung klafft schon lange ein großes Loch, und bei Regen kann das Wasser nicht ablaufen, da die Rinnen zugewachsen sind." Auch 2023 wurde der Schaden noch nicht behoben.

Reinhold ist dies ebenso aufgefallen und hat sich wieder an Sächsische.de gewandt. Denn in seinen Augen fühlt sich niemand für den Schaden verantwortlich. Dabei hatte er sich als regelmäßiger Bahnfahrer gefreut, als 2021 durch die Deutsche Bahn der Bahnhof "aufgehübscht wurde", und zwar renovierte das Unternehmen den Bodenbelag an den Bahnsteigen eins und zwei, die Dachabdichtung im Wartebereich sowie den Treppenabgang. Die Fahrradständer waren jedoch nicht dabei. Denn um diese kümmert sich die Gemeinde Weinböhla.

Finanzmittel fehlten im vergangenen Jahr

Seit 2002 gibt es schon den Haltepunkt. Zur selben Zeit wären die Fahrradabstellanlagen installiert worden, sagt Christoph Krzikalla, Bauamtsleiter in Weinböhla. Eine Sanierung von Grund auf sei seither nicht erforderlich gewesen. "Es erfolgten die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen durch die Deutsche Bahn und die Gemeinde Weinböhla." Die Reparaturen der Fahrradstellflächen könnten allerdings nur durch eine Fachfirma ausgeführt werden.

Der Schaden sei länger bekannt, "konnte aufgrund fehlender Finanzmittel jedoch nicht im Jahr 2022 behoben werden", sagt Krzikalla. Fehlende Handwerker sind jedenfalls nicht das Problem, warum der Radunterstand bislang nicht repariert wurde. Zunächst muss erst mal die Finanzierung gesichert sein. Diese erfolge spätestens mit der Bestätigung des Haushaltes der Gemeinde im April beziehungsweise Mai 2023. Dann werde der Schaden schnellstmöglich behoben, so der Bauamtsleiter.

Dabei müssten alle drei Scheiben einer Seite ausgewechselt werden. "Dieser Umstand macht eine Reparatur erheblich teurer", sagt er. Wie viel sie schließlich kostet, hat er nicht erwähnt. Die Zahlen werden sicherlich erst öffentlich, sobald genügend Mittel dafür im neuen Haushalt reserviert werden können.

Schuld am Loch sei der Vandalismus

Der Bauamtschef betonte aber, dass die Instandhaltung genauso relevant sei wie die Unterhaltung anderer öffentlicher Anlagen. Er ergänzt: "Weiterhin müssen die sehr langen Lieferzeiträume, aus leider noch immer aktuellem Anlass, beachtet werden." Das heißt, wann genau der Radunterstand repariert wird, bleibt derzeit ungewiss.

Ebenso die folgende Tatsache: Wie genau das Loch am Dach des Fahrradständerhäuschens entstanden ist. Krzikalla hat zumindest eine Vermutung: Vandalismus. Welche Gruppen dafür verantwortlich sind, bleibt allerdings ungewiss. Dazu konnte der Bauamtsleiter keine Angaben machen.

An einem der Dächer eines Radunterstands ist ein Loch, das seit mehr als einem Jahr besteht.
An einem der Dächer eines Radunterstands ist ein Loch, das seit mehr als einem Jahr besteht. © Arvid Müller

Vielfahrer Heiko Reinhold wünscht sich jedenfalls eine regelmäßige Kontrolle und Pflege. Das wäre in seinen Augen nötig. Er hoffe ebenso für die Zukunft, dass die Gemeinde nicht nur die Erfolge feiern, sondern sich auch stärker um die Wartung bemühen würde.