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Radebeuler Kulturamt bekennt sich zu den Karl-May-Festtagen

Die Stadt Radebeul stellt für ein Strategiepapier ihre kulturellen Angebote auf den Prüfstand. Das Fest im Frühjahr wird dem Diskurs um kulturelle Aneignung nicht geopfert.

Von Silvio Kuhnert
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Während der Karl-May-Festtage zeigen Indianer traditionelle Tänze. 2019 waren Apachen zu Gast.
Während der Karl-May-Festtage zeigen Indianer traditionelle Tänze. 2019 waren Apachen zu Gast. © Arvid Müller

Radebeul. Was das kulturelle Leben Radebeuls ausmacht, sind die Feste und Ereignisse unter freiem Himmel, wo man draußen gemeinsam mit anderen Musik und Kleinkunst erlebt. Diesen Satz konnten die Teilnehmer des 4. Kulturforums im Radebeuler Kultur-Bahnhof wohl unterschreiben. Erneut hatte das städtische Kulturamt zu einer Gesprächsrunde eingeladen, dessen Ergebnisse und Anregungen in die in Arbeit befindliche Kulturentwicklungskonzeption einfließen. Im Mai dieses Jahres wird der Stadtrat ein Strategiepapier verabschieden, in dem aufgezeigt wird, wie sich die kulturellen Angebote bis 2030 entwickeln sollen und entwickeln können.

Beim vierten Treffen waren die Teilnehmer aufgefordert zu sagen, was für sie die Radebeuler Kultur ausmacht. Zudem wollten Anwesende unter anderem wissen, wann und wie sie das Konzept einsehen können, ob es im Frühjahr einfach fertig vorgelegt werde, ohne noch einmal Hinweise oder Stellungnahmen abgeben zu können. Neben den Foren gibt es Arbeitskreise, in denen spezielle Themen von Experten vertieft werden. Kulturamtsleiterin Gabriele Lorenz kündigte an: "Im März wird der Entwurf präsentiert und öffentlich diskutiert." Gleichzeitig informierte sie, dass die Karl-May-Festtage bestehen bleiben und nicht wegen des Diskurses über kulturelle Aneignung geopfert werden.

Angemessene Vergütung

Robin Leipold, wissenschaftlicher Direktor des Karl-May-Museums, ergänzte, dass die indianischen Gäste und Künstler, Respekt wünschen. Dieser komme auch durch eine angemessene Vergütung zum Ausdruck. "Wenn sie für einen Auftritt nach Radebeul anreisen, kostet das Geld", so Leipold.

Von den Stadträten waren Bianca Erdmann-Reusch (CDU) und Ilka Petzold (Freie Wähler) unter den Besuchern des Kulturforums. An sie ging die Frage, welche Bedeutung und Bindung das Strategiepapier für ihre Ratsarbeit hat. Petzold bezeichnete das Konzept als Arbeitsmaterial, Arbeitsgrundlage sowie Richtschnur. "Wenn man nicht weiß, wohin es gehen soll, verzettelt man sich nur", sagte Petzold. Der Stadtrat selbst ist nicht an die Konzeption gebunden. Er kann Entscheidungen auch anders fällen. Die Verwaltung dagegen muss die im Konzept gemachten Aussagen umsetzen und Abarbeiten.

Stadträtin Erdmann-Reusch, verspricht sich von dem Konzept eine Bestandsaufnahme, welche Angebote es in Radebeul gibt und wie diese weiterentwickelt werden können. Als Thema nimmt sie unter anderem mit, wie sich Akteure bessere vernetzen können.