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A-cappella-Gesang mit sattem Klang

Das Singphonique Ensemble feiert 2023 seinen 30. Geburtstag. Gegründet hat den Chor eine Radebeulerin.

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Das Singphonique Ensemble Dresden zählt 40 Mitglieder – Lehrer, Schüler, Studenten, Ärzte, Wissenschaftler und Informatiker zwischen 14 und 70 Jahren überwiegend aus Dresden und Radebeul.
Das Singphonique Ensemble Dresden zählt 40 Mitglieder – Lehrer, Schüler, Studenten, Ärzte, Wissenschaftler und Informatiker zwischen 14 und 70 Jahren überwiegend aus Dresden und Radebeul. © PR

Von Peter Salzmann

Radebeul. „Harmonisch ausgewogen mit sattem Klang“ beschrieb eine badische Regionalzeitung drei Konzerte, die das Singphonique Ensemble im baden-württembergischen Rauenberg gegeben hatte. Mit den „Vorzüglichen Stimmen des Chorsoprans und den profunden Bässen“ habe der gemischte Chor die traditionellen „Abendmusiken“ in Rauenberg wesentlich bereichert.

1993 von der Radebeulerin Elke Linder, deren Laufbahn an der Landesbühne Sachsen begann, gegründet, meisterten die Sängerinnen und Sänger seither nahezu 500 Auftritte, darunter in Berlin, Leipzig, Pforzheim und Detmold, Gütersloh, in Zittau, Görlitz, Bautzen und im Dresdner Raum – aber auch in Amsterdam, Rotterdam, Prag und Decin. Auf zahlreichen nationalen und internationalen Konzerttouren glänzte das Ensemble unter anderem mit seinen Programmen „Von Bach bis Beatles“, „Verleih uns Frieden“ und „Besingliche Weihnachten“ – einer Rezension zufolge immer mit „höchster Hochachtung“.

Das umfangreiche Repertoire des Chores präsentiert eine Bandbreite an Vielseitigkeit in fünf Epochen, Genres und Sprachen von a-cappella- und Chorwerken mit Orchester und Instrumentalisten. Zu den Aktivitäten zählen Teilnahmen an Wettbewerben, Film-, Rundfunk- und Tonträgerproduktionen, auch zu den Jazztagen in Radebeul.

Festkonzert geplant

„Wir singen, was zu uns passt und gehen auf das Publikum zu“, bekräftigt Elke Linder – Künstlerische und organisatorische Leiterin – das Ensemble-Credo. Titel in Englisch, Latein, Russisch, Ungarisch, Französisch – natürlich in Deutsch beweisen die Weltoffenheit der Choristen. Neben den großen deutschen Tonschöpfern Bach, Brahms, Schubert, Mendelssohn-Bartholdy widmet sich das Singphonique Ensemble auch dem Schaffen des Finnen Arvo Pärt, des Italieners Orlando di Lasso, von Gabriel Faure aus Frankreich und Zoltan Kodaly aus Ungarn. „Ich suche immer wieder nach weniger bekannten Stücken“, bekennt Elke Linder und nennt Werke des Deutschen Joseph Rheinberger, der sich klassisch-romantischer Tradition verpflichtet fühlte. Sie erinnert ebenso an Henry Purcell, einem Vertreter des englischen Hochbarocks. Doch die Programme präsentieren auch deutsche Volkslieder, populäre Beatles-Titel und legendäre Melodien der Comedian Harmonists – oft zu Jugendweihefeiern gewünscht.

Die Sängerin Elke Linder hat den Chor gegründet.
Die Sängerin Elke Linder hat den Chor gegründet. © Arvid Müller

Das Singphonique Ensemble Dresden zählt 40 Mitglieder – Lehrer, Schüler, Studenten, Ärzte, Wissenschaftler und Informatiker zwischen 14 und 70 Jahren überwiegend aus Dresden und Radebeul. Neben Elke Linder gehört der Bassist Günter Schulze und die Sopranistin Veronica Kunze zu den Chorgründern, die bis heute dabei geblieben sind.

„Derzeit planen wir unser 30-jähriges Jubiläum“, gibt Linder Einblick in die nahe Zukunft. „Wie wollen 2023 jeden Monat einen Auftritt bestreiten, eine kleine Konzertreise planen und natürlich ein Festkonzert in Radebeul oder Dresden und Umgebung geben.“ Bis dahin seien noch viele Proben notwendig, „die wir gemeinsam mit dem Studio-Chor Dresden e. V. im Gymnasium Dresden-Plauen montags von 19 bis 21 Uhr absolvieren und jederzeit neue Sängerinnen und Sänger aufnehmen würden“. Der Sitz des Chores ist Radebeul, erreichbar unter [email protected].

Wer die Kötzschenbrodaerin erlebt, muss zuhören können. Die studierte Sängerin und Gesangspädagogin kümmert sich nicht nur im Singphonique Ensemble als Stimmbildnerin um wohlklingende Stimmen, auch im Dresdner Kreuzchor, dem Philharmonischen Kinderchor, dem Sächsischen Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden und bei Gesangssolisten. Dabei bedient sie sich der Lax-Vox-Methode, entwickelt von der Finnin Marketta Sihvos. Sie generiert gereizte Schleimhäute mit feinem Wasserdampf. Elke Linder absolvierte ein Studium an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden und bei Prof. Peter Vaks in Berlin. Sie dirigiert exakt und mit Leidenschaft, ohne mit unnötigen Posen aufzufallen. Linder lebt und liebt Musik.