Radebeul
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Radebeuler Spezialisten helfen Dresdnerin gegen ihr Sodbrennen

Marina Fleischer litt jahrelang unter starkem chronischem Sodbrennen. Ein Eingriff im Elblandklinikum habe ihr Lebensqualität zurückgegeben, sagt sie.

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Marina Fleischer mit dem Radebeuler Oberarzt Dr. Michael Hohaus.
Marina Fleischer mit dem Radebeuler Oberarzt Dr. Michael Hohaus. © Elblandkliniken

Radebeul. Sodbrennen ist zur Volkskrankheit geworden. Nahezu jeder ist einmal davon betroffen, in der Regel nach scharfem, stark fettigem oder sehr spätem Essen oder dem übermäßigen Konsum von koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränken. Bei einigen Menschen wird das Leiden jedoch chronisch und beeinträchtigt den Alltag der Betroffenen erheblich. Häufig liegt dabei eine Störung des Magenschließmuskels vor – man spricht von einer Refluxerkrankung.

Eine Betroffene ist die Dresdnerin Marina Fleischer. Die 64-Jährige ist topfit, lebt gesund und ist sehr aktiv. Dennoch wurde sie jahrelang von immensem Sodbrennen gequält."Eigentlich ging es überhaupt nicht mehr weg, auch nicht in der Nacht", sagt sie. "Im Bett musste ich immer erhöht liegen."

Hausarzt und Gastroenterologe machten eine Magenspiegelung und verschrieben Tabletten. Fleischer hat ihre Ernährung angepasst und auf viele Sachen verzichtet. Doch die Symptome blieben unverändert.

So machte sich die Patientin selbst auf die Suche nach Behandlungsmöglichkeiten – und stieß auf das "Linx-System". Dabei wird ein Band aus magnetischen Titankügelchen um die Speiseröhre gelegt, damit der Wiedereintritt von Mageninhalt gestoppt und das Sodbrennen unterdrückt werden kann.

So sieht der Ring aus Titankügelchen aus, der um die Speiseröhre gelegt wird.
So sieht der Ring aus Titankügelchen aus, der um die Speiseröhre gelegt wird. © Elblandkliniken

Auf der Suche nach einem Spezialisten im Dresdner Umfeld wurde Marina Fleischer auf Dr. Michael Hohaus aufmerksam, den leitenden Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Elblandklinikum Radebeul. "Ich habe gelesen, dass Dr. Hohaus diese Methode seit Langem praktiziert und habe sofort einen Termin gemacht."

Nach einer vollständigen Diagnostik kam die Bestätigung: Marina Fleischer litt an der Refluxerkrankung. "Ich war froh, endlich eine Diagnose zu bekommen. In der Vergangenheit wurde ich immer wieder belächelt und zweifelte allmählich schon selber."

Gemeinsam wurden die Befunde ausgewertet und über Therapiemöglichkeiten gesprochen. "Die OP ist immer die letzte Option", betont Michael Hohaus. "Als Erstes wird immer mit einer Ernährungsumstellung, als Zweites mit einer medikamentösen Therapie versucht, dass Sodbrennen unter Kontrolle zu bekommen. Allerdings heißt das in der Regel auch, ein Leben lang auf Tabletten angewiesen zu sein und schlimmstenfalls unter Nebenwirkungen zu leiden. Die OP hingegen kann das Leiden der Betroffenen ein Leben lang beenden."

Fünf kleine Schnitte reichen

Neben der klassischen Magenmanschettenbildung, bei der die Anatomie des Oberbauches in Mitleidenschaft gezogen wird, gibt es seit einigen Jahren die Möglichkeit, einen Ring aus magnetischen Titankügelchen zu implantieren. Er wird um die Speiseröhre gelegt und kann bei Bedarf auch jederzeit wieder entfernt werden. "Der Eingriff wird minimalinvasiv durchgeführt", erklärt Dr. Hohaus. "Sprich, der Ring wird über fünf kleine Schnitte am Bauch eingebracht. Das Ganze dauert zirka 40 Minuten und die Patienten sind direkt danach wieder fit."

Tatsächlich kann nach dem Erwachen aus der Narkose sofort wieder schmerzfrei gegessen und getrunken werden. Es müssen viele kleine Mahlzeiten genommen werden, damit der Ring sich korrekt festsetzt. Nach drei bis vier Tagen können die Patienten wieder nach Hause.

Marina Fleischer ging es nach dem Eingriff gut: "Ich musste keine Schmerztabletten nehmen und konnte sofort wieder essen. Ich empfehle das jedem, bei dem das machbar ist." Bereits 14 Tage nach der OP habe sie eine fünftägige Radtour mit ihrem Sohn gemacht. Zukünftig bleibt es notwendig, in Ruhe zu essen, nicht zu schlingen und alles gut zu kauen – also das generell empfohlene gesunde Essen. (SZ)