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Laufen gegen die Sucht

Reno Werner aus Radebeul hat den Drogenentzug geschafft. Vom suchtfreien Leben will er junge Menschen überzeugen.

Von Silvio Kuhnert
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ReReno Werner organisiert den 300 Kilometer langen Lauf gegen die Sucht. Mit diesem will er ein Zeichen gegen Drogen setzen.
ReReno Werner organisiert den 300 Kilometer langen Lauf gegen die Sucht. Mit diesem will er ein Zeichen gegen Drogen setzen. © Marion Doering

Radebeul. Mitte September begrüßt die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH Reno Werner und seine Mitstreiter Jörg Fischer und Roberto Füger. Die drei Männer machen sich zum sechsten Mal auf den Weg, um insgesamt 300 Kilometer zu laufen. Mit ihrem Lauf machen sie auf Suchtprävention von Kindern und Jugendlichen aufmerksam.

Ihr Motto lautet „Run and Gone – gemeinsam laufen gegen Drogen“. Jeden Tag legen die Männer eine Marathondistanz zurück. Bei ihren Etappen besuchen sie Therapieeinrichtungen, Suchtkliniken und Suchthilfeträger wie die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH. Bei diesen Stationen stehen offene Gespräche im Mittelpunkt, in denen Reno Werner von seinem Weg aus der Sucht berichtet und sich mit Betroffenen austauscht. An der Gesprächsrunde bei Radebeuler Sozialprojekte nehmen jugendliche Bewohner der pädagogisch-therapeutischen-Wohngruppen „Haus Keulenberg“ bei Pulsnitz und „Hof Dallwitz“ bei Großenhain teil. Danach besteht die Möglichkeit, sich dem Lauf anzuschließen beziehungsweise die Laufgruppe ein Stück des Weges zu begleiten.

Erzieher über den zweiten Bildungsweg

„Vor zwölf Jahren war Reno Werner aufgrund seiner Suchterkrankung bei uns in ambulanter Betreuung. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte er eine berufsbegleitende Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher“, teilte die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH mit.

Reno Werner hatte die Idee zu seinem cleanen Laufprojekt nach einem schweren Autounfall, nach dem niemand glaubte, dass er „überhaupt wieder aufstehen“ würde. Er hat dieses Vorhaben mit enorm viel Kraft, Ehrgeiz, Leidenschaft und Durchhaltevermögen über mehrere Jahre entwickelt und so seine Suchterkrankung und eine schwere persönliche Krise überwinden können. „Bewegung und körperliche Betätigung gehören auch für uns als wichtiger Bestandteil zum Therapiekonzept, da sie den jungen Menschen ermöglichen, ihr Körper- und Selbstwertgefühl wieder neu zu erspüren oder weiterzuentwickeln“, berichtet der gemeinnützige Jugendhilfeträger. (SZ/sku)