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Radebeul: Bürgerforum/Grüne fordert Erhalt des Lügenmuseums

Der Gasthof Serkowitz soll als Ort für Kunst und Kultur auch in Zukunft dienen, wünscht der politische Verein aus Radebeul.

Von Silvio Kuhnert
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Im Gasthof Serkowitz ist das Lügenmuseum seit zehn Jahren beheimatet.
Im Gasthof Serkowitz ist das Lügenmuseum seit zehn Jahren beheimatet. © Norbert Millauer

Radebeul. Für den Erhalt des Lügenmuseums in Radebeul plädiert die Wählervereinigung Bürgerforum/Grüne. Bereits in ihrem Kommunalwahlprogramm von 2019 hat der politische Verein betont, sich für vielfältige Kultur- und Bildungsangebote in der Lößnitzstadt einzusetzen. "So wollen wir Begegnungen schaffen, wobei die Hochkultur, Jugendkultur und die Förderung der lokalen Kulturinitiativen ihren gleichwertigen Platz in der Stadt haben sollen", teilt der Vorstand von Bürgerforum/Grüne mit. Entsprechend dieser Ziele habe auch das Lügenmuseum einen wichtigen und erhaltenswerten Platz in der Radebeuler Kulturlandschaft.

Seit zehn Jahren ist das Museum des Objektkünstlers Reinhard Zabka im Gasthof Serkowitz beheimatet. Das Gebäude ist sanierungsbedürftig und die Stadt Radebeul möchte es verkaufen. Sie hat das denkmalgeschützte Objekt jetzt ein zweites Mal ausgeschrieben.

Das Lügenmuseum sei weit über Radebeul hinaus eine anerkannte kulturelle Bereicherung, nicht zuletzt beim Herbst- und Weinfest. "Es erhält von verschiedenen staatlichen Institutionen Förderung und Unterstützung", heißt es in der Erklärung von Bürgerforum/Grüne. Deren Mitglieder wünschen sich, dass der Gasthof Serkowitz als Ort der Kultur, wobei neben dem Lügenmuseum weitere kulturelle Nutzungen eingerichtet werden könnten, bestehen bleibe. Diese Optionen seien bereits im Radebeuler Kulturverein mit Bürgern diskutiert worden. "Das unterstützen wir ausdrücklich", so Bürgerforum/Grüne.

Behutsame Sanierung

Das Lügenmuseum sei vor Jahren angetreten, mit geringem Sanierungsaufwand den historischen Gasthof zu erhalten. Dies habe auch der Denkmalschutz empfohlen. "Reinhard Zabka hat in den letzten Jahren bewiesen, durch das Einwerben von vielen Fördermitteln das Lügenmuseum zu einem lebhaften, offenen Ort kultureller Vielfalt auszubauen. Mit der Unterstützung vieler Freiwilliger investierte er davon einen großen Anteil in den Erhalt des Gasthofs", heißt es in der Mitteilung weiter. Der initiierte Verkauf der Immobilie durch die Stadt ohne Auflagen einer kulturellen Nutzung diene nicht dem Erhalt des Ortes der Kunst und Kultur. Er honoriere nicht die Arbeit der vielen Künstlerinnen und Künstler, die dort gewirkt haben. "Wir meinen, dass nur eine behutsame Sanierung zum Erhalt des Ortes beiträgt", so Bürgerforum/Grüne. Der politische Verein unterstützt die Forderungen der Petitenten und schließt sich der Stellungnahme der Freien Wähler Radebeuls zur Debatte um das Lügenmuseum an.

Für den Verbleib des Lügenmuseums im Gasthof Serkowitz haben rund 1.500 Menschen eine Online-Petition unterschrieben. Zudem unterschrieben 366 Personen einen offenen Brief des Radebeuler Kulturvereins. Die Freien Wähler haben die Stadt zu einem Bekenntnis zum Lügenmuseum aufgerufen.