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Rat und Unterhaltung beim Tag der offenen Tür

Aufs Gymnasium oder lieber auf die Oberschule? Derzeit müssen Eltern für ihre Kids entscheiden. Es geht um den künftigen Beruf.

Von Kathrin Krüger
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Am Stand des Fördervereins werben Leya Schröter, Silke Menzer und Marén Schober (v.l.) um Mitglieder, um auch die Berufsorientierung zu unterstützen.
Am Stand des Fördervereins werben Leya Schröter, Silke Menzer und Marén Schober (v.l.) um Mitglieder, um auch die Berufsorientierung zu unterstützen. ©  Anne Hübschmann

Großenhain. Saskia Merwitz ist mit ihrer Mutter und den Geschwistern ins Gymnasium gekommen, weil sie sich schon entschieden hat: Die Grundschülerin vom Bobersberg will aufs Gymnasium. Viele ihrer Freude aus der Klasse wechseln auch hierher, sagt die Zehnjährige. Tierärztin möchte sie werden, hat sich bei Biologie und im Physikraum umgeschaut und die Show im Chemiekabinett angesehen. Die Anmeldung wurde freilich auch gleich erledigt.

Bei der Wahl, ob die fünfte Klasse am Gymnasium oder an einer Oberschule begonnen wird, spielt der Wunschberuf noch nicht immer eine Rolle. „Es gibt einzelne Schüler, die erst nach der zehnten Klasse abgehen, weil sie doch nicht studieren möchten oder ans berufliche Gymnasium wechseln“, sagt Schulleiter Klaus Liebtrau.

Um die schwierige berufliche Orientierung zu unterstützen, macht sich auch eine AG des Elternrates gemeinsam mit dem Förderverein stark. Veranstaltungen werden angeboten – wie jüngst für Eltern der 10. Klasse mit der Arbeitsagentur. Auch weitere Projekte des Fördervereins wie die jährliche Englischolympiade für Klasse sieben, Jugendaustausche und Geschichtsexkursionen oder Tanzwettbewerbe helfen bei Persönlichkeitsbildung und dem Herausfinden, welche Neigungen ein Schüler hat. 

Doch um diese und weitere wichtige Aufgaben zu erfüllen – in der Vergangenheit war es die finanzschwere Abwicklung der Ganztagsangebote – braucht der derzeit 60 Mitglieder starke Verein neue Leute, vor allem aktive Eltern. Seinen Stand mit einem neuen Rollup hat der Verein daher gleich am Sekretariat aufgebaut, wo alle Familien hin müssen, die Kinder anmelden. Gutes Infomaterial wird schon hier verteilt.

Katja Haase ist Berufsberatungslehrerin am Gymnasium. Sie ist zwar im Lateinzimmer zu finden. Doch wenn Eltern Fragen haben, gibt sie auch zur Berufsorientierung Auskunft. „Die Agentur für Arbeit hält immer dienstags eine Sprechstunde in der Außenstelle ab“, so Haase. Weil derzeit viele Branchen um guten Nachwuchs buhlen, möchte Katja Haase die Berufsfindung im Haus gern reformieren – und eher starten. 

Schon in der achten Klasse sollten praktische Angebote die Gymnasiasten erreichen. Neu eingeführt wird ein Wahlpflicht-Grundkurs ab Klasse elf. „Wir wollen alle auffangen, die noch in der Warteschleife hängen“, sagt Katja Haase. Verdeutlicht werden dort nicht nur universitäre Angebote, sondern auch, was Jugendliche damit später im Berufsleben anfangen können.

Damit bei aller Anspannung zur künftigen Laufbahn die Lust am Lernen nicht auf der Strecke bleibt, bietet der Tag der offenen Tür auch so manch Unterhaltsames. Im Geschichtszimmer hören sich sogar Gymnasiasten aus Elsterwerda Vorträge zum Israel-Austausch an. Auch sie wollen selbst so einen Austausch starten.