Oberbürgermeister von Riesa, Sachsens Beauftragter für Leipzigs Olympiabewerbung 2012, Manager für den Boxer Axel Schulz, Songschreiber für Heino: Wolfram Köhler hat schon viele verschiedene Rollen ausgefüllt. Und noch einmal von vorn begonnen, als seine politische Karriere vor knapp 20 Jahren ins Stocken geriet. Seitdem lebt der heute 56-Jährige in Südwestflorida und hat sich eine neue Existenz aufgebaut.

Sächsische.de hat Köhler in seiner Wahlheimat Fort Myers getroffen. Ein Gespräch über Amerikaner und Deutsche, Hurrikans und Hochwasser, das Leben und das Sterben.

Herr Köhler, Sie leben seit 2005 in Florida und seit 2010 in Buckingham, einem Stadtteil von Fort Myers. Wie sind Sie dort gelandet?

Als ich das erste Mal hier in der Gegend war, habe ich meine Frau angerufen und ihr gesagt: „Franzi, hier möchte ich hin. Das ist das wirkliche Amerika.“ Und so ist es auch. Es wäre unvorstellbar für mich, nach Cape Coral zurückzugehen.

Was gefiel Ihnen nicht mehr an Cape Coral? Dort leben doch viele Deutsche.

Wenn du willst, kannst du in Cape Coral auch nur mit Deutschen zusammenleben. Von den geschätzt 6.000 Deutschen, die im Verwaltungsbezirk Lee County leben, wohnen die meisten in Cape Coral. Warum auch immer. Der Deutsche ist an dieser Stelle leicht zu lenken. Wenn es einem irgendwo gefällt, gefällt es allen.