Merken

Rettungskräfte klagen über Gaffer

Nach dem Tod eines Paddlers auf der Elbe in Rathen übt der Chef der Feuerwehr Königstein scharfe Kritik an den Schaulustigen.

Teilen
Folgen
© Feuerwehr Königstein

Rathen. Nach dem Tod eines Paddlers auf der Elbe in Rathen am Sonntag beschweren sich die Rettungskräfte über gaffende Zuschauer. Zwar habe niemand die Retter auf dem Steg oder im Wasser direkt behindert, sagt Michael Lehmann, Ortswehrleiter der Feuerwehr Königstein. Der Aufforderung, sich von der Unglücksstelle weit zu entfernen, seien jedoch längst nicht alle Augenzeugen nachgekommen.

Besonders geärgert hätten sich die Einsatzkräfte aber über lautstarke Bemerkungen einiger Gaffer. Einer von ihnen hatte allen Umstehenden verkündet, dass es ihm nichts ausmacht, Tote zu sehen. Möglicherweise konnten das auch die bangenden Angehörigen des Unfallopfers hören. Einige machten auch abfällige Gesten. Manche regten sich auf, dass sie jetzt nicht rechtzeitig zur Felsenbühne auf der anderen Elbseite kommen würden.

Für völliges Unverständnis sorgte bei den Helfern, dass sogar einige Familien stehenblieben und ihre Kinder zuschauen ließen. „Weil viele Passanten uneinsichtig waren, mussten wir wieder einmal mit unseren Decken den Einsatzbereich abschotten“, sagt Lehmann. (SZ)