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Autoclub stellt Parkplätzen der Region gute Noten aus

Die Vereinigung ACE hat im Kreis mehrere P+R-Anlagen unter die Lupe genommen. Eins müsse überall verbessert werden.

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Ladesäulen an Park-and-Ride-Plätzen wie hier in am Riesaer Platz gegenüber vom Bahnhof sind bislang noch eher selten.  Im Bild: Der Riesaer Stadtrat Andreas Näther sowie die ACE-Vertreter Dietmar Damaschke, Max Alpha und Hans-Jürgen Freitag (v.l.).
Ladesäulen an Park-and-Ride-Plätzen wie hier in am Riesaer Platz gegenüber vom Bahnhof sind bislang noch eher selten. Im Bild: Der Riesaer Stadtrat Andreas Näther sowie die ACE-Vertreter Dietmar Damaschke, Max Alpha und Hans-Jürgen Freitag (v.l.). © ACE

Riesa. Test erfolgreich bestanden: Nach einer Überprüfung mehrere Park-and-Ride-Parkplätze (P+R) im Elbland fällt das Fazit des Auto Club Europa (ACE) positiv aus. Die beiden besten getesteten Plätze in der Gegend gibt es demnach an Bahnhöfen in Riesa und Meißen. Festgestellt wurde bei der Überprüfung aber auch ein größeres Manko: So müsse die E-Ladesäulen-Infrastruktur an „ausnahmslos allen Standorten“ noch barrierefrei ausgebaut werden.

Unter dem Motto „Kann Deutschland P+R?“ überprüfen nach ACE-Angaben derzeit deutschlandweit 700 Ehrenamtliche insgesamt 250 sogenannte Park-and-Ride-Anlagen. Solche Parkplätze befinden sich in aller Regel in der Nähe von Bahnhöfen. In Riesa zum Beispiel oberhalb des dortigen Bahnhofs, in der Straße Kolonie neben dem Ernst-Grube-Stadion.

Nicht nur dort waren jetzt Mitglieder des ACE-Keisclubs Dresden/Oberes Elbtal unterwegs. Neben Riesa seien sie auch in Meißen, Dresden und Freital zu Gange gewesen. Ziel sei es, Missstände aufzudecken, Verbesserungen vor Ort anzuregen und Lob für die Anlagen auszusprechen, die bereits vorbildlich aufgebaut sind, so der ACE.

Die drei Tester – Dietmar Damaschke, Hans-Jürgen Freitag und Max Alpha – unterzogen die Riesaer P+R-Plätze am Bahnhof vergangenen Donnerstag einer Beurteilung. Mehr als 20 Kriterien in den Kategorien „Angebot und Ausstattung“, „Sicherheit“, „Barrierefreiheit“ und „zusätzliche Mobilitätsangebote“ wurden geprüft. Am Ende stand für den Riesaer Platz die Schulnote „2+“ zu Buche.

„Positiv ist, dass der Platz mit einer sehr hohen Auslastung während unseres Tests genutzt wird“, wird Dietmar Damaschke, Vorstandsmitglied des ACE-Kreisclubs, zitiert. Die gute Anbindung über Bus und S-Bahn sowie über den Regional- und Fernverkehr sei dafür sicherlich genauso ein Grund wie die Möglichkeit kostenfreien Parkens. „Für Pendler machen beide Faktoren den Umstieg attraktiv.“ Der P+R-Platz am Bahnhof habe auch gut abgeschnitten, weil eine barrierefreie Toilette, ein Kiosk sowie eine E-Ladesäule vorhanden seien. Pendlern, die auf dem Parkplatz an der Bahnhofstraße keine Lücke finden, empfehle man die Anlage an der Kolonie. Eine „vorbildlich ausgeführte Rampe“ biete von dort barrierefreie Erreichbarkeit des Bahnhofsgeländes.

Krad-Stellflächen voller Grünschnitt

Neben der Anlage am Riesaer Bahnhof hätten die drei Tester außerdem die Anlagen in Priestewitz, Nünchritz, Großenhain und Meißen begutachtet, teilt der ACE mit. Keiner der Plätze sei durchgefallen. „Ausnahmslos alle Plätze werden mit einem Auslastungsgrad von 75 bis 100 Prozent gut angenommen.“ Hier und da müsse an der Barrierefreiheit nachgebessert werden. Das sei aber durch kleinere bauliche Maßnahmen relativ einfach umzusetzen, sind die ACE-Prüfer sich einig. Dafür würden an allen Anlagen auch Fahrradstellplätze vorgehalten und sie seien „bestens an Bus und Bahn angeschlossen.“

Für Pendler sei es zudem praktisch, wenn sie sich während einer Umstiegspause einen Kaffee oder eine Zeitung besorgen können. „Das klappt dank der nahegelegenen Kioske oder Bäckereinen an den getesteten P+R-Anlagen am Meißner Bahnhof, in Großenhain und Riesa“, so stellvertretender ACE-Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Freitag.

Auch aus Motorrad- oder Rollerfahrersicht sei es „erfreulich, dass wir in Priestewitz ausgewiesene Parkbuchten nur für Krads aufgefunden haben“, resümiert Motorradfahrer und ACE-Mitglied Max Alpha. „Ich finde das klasse und es wäre schön, wenn der VVO dieses Angebot auf weitere Plätze ausweiten könnte.“ Mit den Parkbuchten werde zudem weniger Platz in Anspruch genommen. Dass der Krad-Parkplatz als Grünschnitt-Sammelstelle genutzt werde, „dämpft die Freude“, so Alpha.

Freude ruft derweil vor allem das gute Riesaer Ergebnis bei Stadtrat Andreas Näther (SPD) hervor. Die tägliche Vollauslastung des P+R-Platzes an Riesas Bahnhof zeige, dass der Platz gebraucht werde. „Für uns Kommunalpolitiker im kleinstädtisch-ländlichen Raum ist es wichtig, dass wir solche kostenlosen Mobilitätsanreize schaffen und erhalten, die den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel fördern und somit die Straße entlasten“, wird Näther zitiert. Aus seiner Sicht seien solche Plätze „auch ein ganz wichtiger Baustein für unsere Stadt, weil Riesa dadurch als Wohnort für Menschen aus dem Umland oder den Großstädten interessanter wird.“ (SZ)