Riesa. Besonders lang braucht Max Schubert nicht, bis das neue Stück sitzt. Nicht mal eine Minute lang spielt Musiklehrer Attila Maka die Melodie von "Tequila" vor. Sein Schüler sitzt derweil auf dem Stuhl, hört zu und spielt mit gespitzten Lippen schon mal mit. "Und dann kommt hier die neue Stelle", erklärt Attila Maka - und spielt einen Ton, der klingt, als gehe dem Musiker die Luft aus. "Wie ein Pferd muss es klingen." Max Schubert seufzt. "Oh Gott, so ein Runterzieher ..." Dann geht's auch schon an die Trompete - und trotz der kleinen Klage sitzt der erste Teil des Stücks auf Anhieb.

Seit 2019 besucht der Zwölfjährige die Riesaer Musikschule an der Langen Straße. Nach einem Besuch beim Posaunenchor wollte er ein Blasinstrument lernen. Es ging zum Tag der offenen Tür in der Musikschule, seine Wahl fiel auf die Trompete. Im zweiten Obergeschoss, über den Räumen des Christlichen Gymnasiums, wird regelmäßig geübt. Anderthalb Stunden Einzelunterricht, außerdem noch eine Stunde mit dem Ensemble. "Max ist ein Ausnahmetalent", sagt Musiklehrer Attila Maka. So talentiert und fleißig sei nicht jeder. Daheim greift der Junge täglich zur Trompete und spielt. Das zahlt sich auch aus: Einige Male schon hat der junge Zeithainer bereits bei Musikwettbewerben gewonnen.

Die Frage, warum es ihm ausgerechnet die Trompete angetan hat, quittiert Max Schubert mit einem Grinsen. "Die ist schön laut, damit kann ich meine Schwester immer ärgern." Lampenfieber kennt er nicht, ihm gefällt es, im Mittelpunkt zu stehen. Bei einer Parkführung in Jahnishausen hat er schon gespielt - und mancher Besucher habe dann Vergleiche zu Trompeten-Virtuose Ludwig Güttler gezogen. Startrompeter werden, das ist sein Ziel, sagt Max Schubert selbstbewusst.

Musikschule erfindet sich gerade neu