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"Ein schöner Tag für Riesa"

Für das Leichtathletikstadion fließt eine halbe Million Euro Fördergeld. Das freut einen Verein ganz besonders.

Von Christoph Scharf
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Das Leichtathletikstadion in der Riesaer Delle - zur Überraschung der Nutzer wird es nun saniert.
Das Leichtathletikstadion in der Riesaer Delle - zur Überraschung der Nutzer wird es nun saniert. © Sebastian Schultz

Riesa. Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Mitten in der großen Corona-Depression verschickt der Freistaat einen Fördermittelbescheid an die Stadt Riesa - zur Sanierung der Leichtathletikanlage im Leichtathletikstadion in der Delle. Fast eine halbe Million Euro Steuergeld gibt Sachsen für die geplante Sanierung dazu. Exakt sind es 462.000 Euro. Weitere 469.000 Euro bringt die Stadt Riesa selbst als Eigenmittel in die Finanzierung ein.

"Riesa war und ist eine Sportstadt", sagt Innenminister Roland Wöller (CDU), in dessen Ressort das Thema Sport fällt. Leichtathletik habe in der Stadt eine lange und erfolgreiche Tradition. "Mit den Mitteln der investiven Sportförderung werden nun moderne Trainings- und Wettkampfbedingungen geschaffen, um diese Tradition hier in Riesa fortzusetzen."

Im Riesaer Rathaus hört man die Botschaft aus Dresden gern. "Das ist eine Nachricht, auf die wir sehnsüchtig gewartet haben", sagt OB Marco Müller (CDU). "Denn der Zustand ist schon seit längerem unbefriedigend." Das werde die Riesaer Vereinssportler sehr freuen, die schon lange auf Erneuerungen gedrängt hätten. "Auch für den Sportunterricht an den Schulen und das Projekt ,Sport ist Klasse' ist es eine ermutigende Mitteilung", sagt der Oberbürgermeister.

Und auch beim SC Riesa, dem größten Verein der Region, ist die Freude groß. "Wir als SC freuen uns natürlich wahnsinnig", sagt Vizepräsident Sebastian Lohse. Das sei ein schöner Tag für den SC, ein schöner Tag aber auch für Riesa. "Die Sportstadt ist trotz mancher Zweifel durchaus lebendig!"

Von einer solch umfangreichen Maßnahme habe man beim Verein geträumt, aber nicht wirklich darauf gehofft, so Lohse. Diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt komme tatsächlich überraschend. "Ein großer Dank an alle Verantwortlichen im Verein - allen voran unsere Leichtathletikabteilung - die sich unermüdlich für die Verwirklichung dieser Maßnahme eingesetzt haben", sagt der Vizepräsident. Dank gebührt auch der Stadt Riesa für das Engagement und letztlich dem Freistaat Sachsen.

"Hier zeigt sich wieder die gute Zusammenarbeit zwischen dem SC Riesa, der Stadt Riesa und den Riesaer Schulen, die im Rahmen des Projektes 'Sport ist Klasse' ebenfalls erheblich profitieren werden", sagt Sebastian Lohse.

Genutzt wird das Stadion in der Delle vor allem durch die Leichtathleten des SC. Es stehe aber auch allen anderen Abteilungen des Vereins zur Verfügung, heißt es. "Zu Zeiten von Corona ist es eine ideale Möglichkeit, auch unter Einhaltung von Hygienekonzepten Sport an der frischen Luft zuzulassen", sagt der Vereinsvize.

Die nun geplante Sanierung der Leichtathletikanlage umfasst den Umbau der jetzigen Leichtathletikanlage Kampfbahn Typ A zu einer Anlage Typ B mit sechs Rundbahnen und acht Sprintgeraden. Außerdem wird der Kunststoffbelag auf der Laufbahn und im südöstlichen Segment neu gemacht. Ganz neu hinzu kommt eine "Anlaufbahn Wurf" mit Kunststoffbelag; schließlich wird noch ein Teilbereich von 200 Quadratmetern in der nordöstlichen Laufbahn komplett erneuert.

Im Innenausschuss musste Minister Roland Wöller (CDU) jüngst wegen des Umgangs mit der "Querdenken"-Demo in Leipzig viel Kritik einstecken. Das Thema Sportförderung ist deutlich angenehmer für ihn.
Im Innenausschuss musste Minister Roland Wöller (CDU) jüngst wegen des Umgangs mit der "Querdenken"-Demo in Leipzig viel Kritik einstecken. Das Thema Sportförderung ist deutlich angenehmer für ihn. © Robert Michael/dpa

Der SC Riesa, Hauptnutzer der Anlage, ist mit seinem 22 Sportarten und rund 2.400 Mitgliedern der größte Verein im Kreis Meißen. Der Großsportverein biete - so das Ministerium - auch Präventions- und Rehasportangebote, er engagiere sich mit seinen Kindertagesstätten, seinem Sporthort und Internat sowie seinem Seniorentreff im sozialen Bereich und beteilige sich an vielen Projekten in Riesa.

Wichtig sei die geplante Maßnahme auch für die Sicherung des Schulsportes des städtischen Gymnasiums und der Oberschule "Am Sportzentrum".

Und wie geht es konkret weiter? Das städtische Bauamt werde schnellstmöglich ein Planungsbüro suchen und den Prozess vorantreiben, heißt es auf Anfrage von sächsische.de. Dann werde auch ein detaillierter Bauablauf erarbeitet. Ende 2022 soll alles fertig sein.

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