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Riesa: "Ich wollte das zeigen, was Insekten interessant macht"

Hubert Handmann ist Tierfotograf. Doch statt Hirschen oder Vögeln stellt er mit der Kamera den kleinsten Räubern der Region nach. Warum?

Von Stefan Lehmann
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Mehr als 50 Aufnahmen von räuberischen Insekten stellt Fotograf Hubert Handmann derzeit in Riesa aus.
Mehr als 50 Aufnahmen von räuberischen Insekten stellt Fotograf Hubert Handmann derzeit in Riesa aus. © Sebastian Schultz

Riesa. Die Libelle hat schon bessere Zeiten gesehen. Leuchtend rot sitzt sie auf einem Halm, die Flügel an einigen Stellen perforiert und zerrissen. "Das Bild entstand gegen Ende des Sommers", sagt Hubert Handmann, - und erzählt dann, dass die Tiere auch aufgrund der Struktur der Flügeloberfläche abheben können. Viele kleine Luftwirbel sorgen, einfach ausgedrückt, für den nötigen Auftrieb.

Hubert Handmann ist von Insekten fasziniert, das bemerkt jeder, der sich einmal etwas länger mit ihm unterhält. Seit Jahrzehnten stellt er ihnen nach - mit dem Kescher, vor allem aber mit der Kamera. Vor allem auf die Räuber hat er es abgesehen: Wespen, Libellen, Laufkäfer, um nur einige zu nennen. Die Bilder sind derzeit in einer Ausstellung im Tierpark Riesa zu sehen.

Die Anfänge seiner Leidenschaft liegen in den 1960er-Jahren, als Handmann in Halle für den Lehrerberuf studierte. Von einem Entomologie-Professor ließ sich der Student Hubert Handmann mit der Begeisterung anstecken. "Da bin ich in die Insektenschiene richtig reingekommen. Für mich eine hochinteressante Tiergruppe!" Als er dann in Meißen und Nossen in den Lehrerberuf startete, wollte er dieses Interesse auch auf die Schüler übertragen. "Weil ich so begeistert war von den Tierchen, dachte ich mir: Die Schüler muss man auch dahinbringen." Weil das am besten über Fotos funktionierte, ging Handmann mit dem Fotoapparat auf die Pirsch.

Man könne zwar auf der Suche nach Insekten über die Wiese gehen und Schmetterlinge beobachten. "Aber ich wollte das fotografieren, was das Interessante ausmacht. Da bin ich auf die Räuber gekommen." Die seien schon deshalb interessant, weil sie komplexere Verhaltensstrategien entwickelt haben, um ihre Beute zu überwältigen.

  • Die Ausstellung "Ungewöhnliche Raubtiere" ist noch bis 20. Oktober im Tierpark Riesa zu sehen. Der Eintritt ist in der Tageskarte für den Tierpark inbegriffen, und die Ausstellung ist ganztägig während der Öffnungszeiten des Tierparks von 10 bis 18 Uhr zugänglich.
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