Riesa. Erst hatte sich der Wolf ins Stahlwerks-Areal geflüchtet. Dann war er südlich und nördlich der Stadt gesichtet worden. Und noch immer scheint der Wolf in der Region zu sein. Fünf Sichtungsmeldungen sind bislang aus dem Raum Riesa in der Datenbank der Fachstelle Wolf eingegangen, sagt Karin Bernhardt vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. "Sie erfolgten alle im Zeitraum vom 15. März bis zum 18. März."
Zu diesen fünf Sichtungen zählt auch die Videoaufnahme, die seit Montag in den sozialen Netzwerken kursiert und zeigt, wie sich das Tier mit Mühe zwischen zwei Gitterstäben durch eine Umzäunung zwingt und dabei fast stecken bleibt. Außerdem ist ein Foto vom Reußener Berg darunter, das ein Riesaer der Fachstelle Wolf zur Verfügung gestellt hatte (sächsische.de berichtete).
Der Anwohner hatte gegenüber sächsische.de geschildert, dass das Tier hinten hinken würde. Er hatte auch die Behörde am Dienstag angerufen, bestätigt Karin Bernhardt. "Ihm wurde mitgeteilt, dass Wildtiere in der Regel mit einer solchen Verletzung zurechtkommen." Eingreifen müssen hätte man nur unter einer Bedingung: Wenn das Verhalten des Tieres darauf hingedeutet hätte, dass es nicht in der Lage ist, selbständig in der Natur zu überleben. "Das ist bei dem Wolf bisher nicht der Fall."
Der für das Gebiet zuständige Riesaer Jäger hatte mehrere Haare des Tiers für eine genetische Probe sichern können. Diese Probe sei aber noch nicht in der Fachstelle Wolf angekommen, teilt das Landesamt am Donnerstagnachmittag mit. "Sobald die Probe vorliegt, werden unsere Fachleute prüfen, ob sie für weitere Untersuchungen geeignet ist."
Bis auf die genannten Sichtungsmeldungen würden aktuell keine weiteren Hinweise auf den Wolf aus dem Raum Riesa vorliegen. Dazu zählen üblicherweise Trittspuren, Kot oder Wildkamera-Aufnahmen.
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