Riesa plant Elbterrasse am Muskatorgelände

Riesa. Sichtbare Veränderungen hat es auf dem Muskatorgelände in Riesa bislang nicht gegeben – hinter den Kulissen aber geht es offenbar voran. Wie die Stadtverwaltung jetzt auf Nachfrage von Sächsische.de mitgeteilt hat, ist der Eigentümerwechsel für einen Teil der Industriebrache unter Dach und Fach.
WGR kauft 38.000 Quadratmeter
"Der Kaufvertrag zwischen der Hage Nord und der WGR ist vor wenigen Tagen notariell beurkundet worden, sodass die betreffenden Flächen jetzt durch die WGR im Auftrag der Stadt offiziell erworben worden sind", so Riesas Stadtsprecher Uwe Päsler. Insgesamt habe die Wohnungsgesellschaft rund 38.0000 Quadratmeter Grundstücksfläche erworben: 12.000 liegen direkt auf dem Muskatorgelände, der Rest am Elbufer.
Auf der Fläche am Fluss soll in Zukunft die neue Trasse des Elberadwegs entlangführen. Bislang müssen Radfahrer einen Umweg durch die Stadt in Kauf nehmen – die unübersichtliche Verkehrsführung an der Bundesstraße inklusive.
Mit dem Erwerb der Grundstücke sei die Stadt nun handlungsfähig und könne den Planungsprozess einleiten, heißt es aus dem Rathaus. "Es ist aber weiterhin allen bewusst, dass es sich beim Muskatorprojekt um eine langfristige Herausforderung handelt", betont der Stadtsprecher.
Nächste Schritte im Frühjahr geplant
Zunächst sei im Frühjahr ein Workshop mit dem Denkmalschutz geplant. Eine Reihe der Gebäude innerhalb des Areals ist denkmalgeschützt. Was baulich möglich ist und was nicht, soll gemeinsam mit der Behörde geklärt werden, ehe weitergeplant werden kann.
Außerdem ist im Frühjahr ein Gespräch mit dem Innenministerium (BMI) geplant. Dabei gehe es um die konkrete Verwendung der 2021 zugesagten Fördermittel und die Formulierung des Antrags. Rund 400.000 Euro hatte das Ministerium im vergangenen Jahr für Riesa zugesagt.

Was mit dieser Fördersumme passieren könnte, dazu gibt es schon erste Ideen in der Stadt: Ziel sei es zunächst, das Dach des ehemaligen Öltanklagers zu einer allgemein zugänglichen Elbterrasse zu gestalten. Das Gebäude mit dem markanten Flachdach befindet sich am unteren Teil der Breiten Straße, direkt an der Elbe. "Mit dem Geld wären die Abdichtung inklusive Bodenbelag, ein Solarsegel, eine Treppe zum Elbufer und eine Bepflanzung umsetzbar", so der Rathaussprecher.
Während Stadt und WGR grob gesagt den Bereich von der Breiten Straße und den Silos erschließen wollen, sind die markanten Gebäude samt dem davorstehenden Maschinenturm Sache eines Privatinvestors. Der Karlsruher Michael Andris hatte beides gekauft und möchte zumindest den Turm für Gewerbeeinheiten nutzbar machen.