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Riesaer Bauhof-Betreiber würde Baumpatenschaften begrüßen

Die AGV kommt angesichts der Dürre technisch und personell an die Kapazitätsgrenzen. Wer kann, dürfe deshalb gern selbst zur Gießkanne greifen.

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AGV-Mitarbeiter Steffen Meißner beim Gießen der Bäume am Riesaer Elbufer. Mit 100 Liter pro Baum und Bewässerungseinsatz rechnet das städtische Unternehmen.
AGV-Mitarbeiter Steffen Meißner beim Gießen der Bäume am Riesaer Elbufer. Mit 100 Liter pro Baum und Bewässerungseinsatz rechnet das städtische Unternehmen. © Sebastian Schultz

Riesa. Die Allgemeine Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft AGV befürwortet ausdrücklich bürgerschaftliches Engagement bei der Pflanzenbewässerung. Das hat das Unternehmen auf Nachfrage von Sächsische.de mitgeteilt.

Zwar erleichterten die drei speziell fürs Gießen ausgerüsteten Fahrzeuge die Bewässerung enorm. Allerdings arbeite man selbst damit an der Kapazitätsgrenze. Derzeit stehen in Riesa 740 Bäume und rund 3.500 Sträucher auf der Bewässerungsliste, dazu kommen noch die städtischen Wechselpflanzungen. "Der Aufwand beim Gießen ist sowohl personell als auch zeitlich sehr hoch", heißt es von der AGV.

Je Baum rechnet das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mit 100 Litern. Für die 105 Bäume entlang der Elbstraße kämen damit beispielsweise 10.500 Liter zusammen - und das derzeit alle zwei Wochen. Entsprechend viel Zeit benötigt das Personal dafür.

"Erhebliche Folgen" fürs Stadtbild

Die Riesaer seien angesichts der anhaltenden Trockenheit aufgerufen, Bäume und Pflanzen vor ihrem Haus gelegentlich selbst mit zehn bis 20 Liter Wasser zu gießen. "Die über Jahre zunehmende Trockenheit der Pflanzen ist erheblich", so die AGV. Die Folgen seien schon jetzt im Stadtbild zu sehen: "Bäume und Sträucher werfen schneller Laub ab. Teilweise sterben Kronen ab, bis hin zum vollständigen Absterben von Bäumen." Bei Sommerstürmen komme es zunehmend zu Kronenabbrüchen oder der kompletten Entwurzelung von Bäumen.

Den schlechten Zustand einiger Straßenbäume bemängelte am Montag auch ein Riesaer, der sich telefonisch in der Redaktion meldete. Entlang der August-Bebel-Straße, zwischen Trinitatiskirche und Kreisverkehr, vertrockneten die Bäume. "Es reden alle übers Stadtklima", ärgert sich der Anrufer, "aber dann fehlen angeblich die Leute, um die Bäume durch die trockenen Jahre zu bringen. So etwas muss man doch begleiten." Da sei schnelles Handeln gefragt, statt nun lang zu diskutieren.

In Riesa soll voraussichtlich im nächsten Bauausschuss zumindest über intensivere Pflege für die Linden an der Elbstraße diskutiert werden. Die Bäume dort hatten in den vergangenen Jahren unter schwierigen Bedingungen gelitten. Andere Bewässerungsmethoden, etwa über Bewässerungssäcke, und die Übernahme von Baumpatenschaften könnten dann eine Rolle spielen, hatte Stadtsprecherin Manuela Leupold jüngst auf Nachfrage bestätigt. Ob sie dann auch auf andere Gebiete in der Stadt übertragen werden, ist offen. (SZ/stl)