Riesa
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Ausstellung übers Klubhaus der Stahlwerker startet

Das "Joliot Curie" war über viele Jahre so etwas wie das kulturelle Herz der Stadt, das nach der Wende aber zu schlagen aufhörte. Nun erinnert eine Schau daran.

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Heike Schlorke und Leiterin Anja Hirschberg vom Stadtmuseum bei den Vorbereitungsarbeiten für die jetzt startende Ausstellung über das Klubhaus der Stahlwerker.
Heike Schlorke und Leiterin Anja Hirschberg vom Stadtmuseum bei den Vorbereitungsarbeiten für die jetzt startende Ausstellung über das Klubhaus der Stahlwerker. © Sebastian Schultz

Riesa. Im Stadtmuseum gibt es ab Sonnabend eine Schau zum ehemaligen Klubhaus der Gewerkschaften ("Joliot-Curie-Haus") zu sehen. Vor allem älteren Riesaern ist das Haus, das seinen Sitz an der Bahnhofstraße hatte, ein Begriff.

Die Einrichtung organisierte mit ihren rund 40 Mitarbeitern zu DDR-Zeiten ein umfangreiches Kulturangebot für die Stahlwerker. Kaum jemand in Riesa war nicht in irgendeiner Form mit dem Klubhaus verbunden: Mehr als 250.000 Menschen besuchten jährlich die etwa 300 Veranstaltungen, einen der über 30 Zirkel oder engagierten sich im Volkskunstensemble. Nach der Wende wurde das Haus abgewickelt und seine Geschichte geriet zunehmend in Vergessenheit.

Zusammen mit ehemaligen Protagonisten des Klubhauses haben das Stadtmuseum, die Stadt Riesa und der Verein Sprungbrett jetzt eine Ausstellung gestaltet, die schlaglichtartig die Arbeit im Klubhaus und die Hintergründe beleuchtet.

Sie wird ab 5. November bis 23. April kommenden Jahres im Museum am Poppitzer Platz zu sehen sein. Flankiert wird die Schau von einer monatlichen Sonderveranstaltung: So ist am Dienstag, 29. November, ein Vortrag der Kunsthistorikerin Simone Hain zu DDR-Kulturhäusern geplant. Am 25. März 2023 soll es ein Bühnenprogramm mit dem Konzertchor Riesa und dem Tanzstudio Live geben – im Saal des ehemaligen Klubhauses an der Bahnhofstraße.

Neben der Ausstellung, in der unter anderem Fotos, Schriften und viele andere Exponate gezeigt werden, wurden bei der Vorbereitung außerdem umfangreiche Tonaufnahmen mit ehemaligen Klubhaus-Akteuren erstellt. Sie geben einen Einblick in die (Kultur-)Geschichte der DDR und die Wendezeit und sind im Internet abrufbar. (SZ)

  • Die Ausstellung im Stadtmuseum, Poppitzer Platz 3, ist zu den Öffnungszeiten des Hauses zu sehen.