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Pirna
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Rostzeiten am Teich sind bald passé

Jetzt fließen Fördermittel für die Sanierung des Rundlings in Pirna-Mockethal. Sofort rücken die Bagger aber nicht an. 

Von Mareike Huisinga
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Schön sieht der Teich auf dem Mockethaler Rundling nicht aus. Das soll sich ändern.
Schön sieht der Teich auf dem Mockethaler Rundling nicht aus. Das soll sich ändern. © Daniel Schäfer

Gute Nachrichten für Pirna-Mockethal. Aus dem Leader-Förderprogramm wurden jetzt 471 000 Euro für die Sanierung des Mockethaler Rundlings bewilligt und übergeben. Auf diese Bezuschussung haben die Mockethaler lange gewartet. Besonders der ortsansässige Heimatverein hat sich immer wieder für die Erneuerung des Teiches und des gesamten Dorfplatzes eingesetzt. „Wir sind froh, dass es jetzt losgehen soll“, erklärt Marita Deliga stellvertretend für die gesamte Dorfgemeinschaft. Sie ist die Vorsitzende des Heimatvereins.

Aus ihrer Sicht ist die Sanierung schon lange überfällig. Um ihre Worte zu bekräftigen, zeigt sie auf die marode Teichmauer, die an einer Stelle bereits wackelt. „Zwar wurde ein Stück vor zwei Jahren ausgebessert, aber es war nur ein Provisorium“, berichtet sie. Auch das rostige Geländer um das Gewässer hat ganz offensichtlich schon mal bessere Zeiten gesehen.

Im Auftrag der Stadt Pirna soll der Teich komplett instand gesetzt werden. Außerdem werden Fachleute die Wege auf dem Rundling inklusive der Stellplätze erneuern. Vorgesehen ist eine Freifläche, auf der Veranstaltungen stattfinden können, informiert Stadtsprecherin Jekaterina Nikitin. Um den Rundling als Wanderziel attraktiv zu machen, sind eine Beschilderung, Infotafeln sowie eine Schautafel geplant. Die Straßenbeleuchtung soll ebenfalls erneuert und ergänzt werden.

Die 2016 von dem Heimatverein Mockethal gebaute Sitzmöglichkeit mit Unterstand kommt auch weiterhin zu Ehren. Sie bleibt erhalten und wird in das Konzept integriert. Eine richtige Entscheidung, wie Sandra Rogge findet, die mit ihrer Familie direkt am Rundling wohnt und einen Blick auf die Geschehnisse hat. „Der Unterstand wird nicht nur von den Anwohnern gut genutzt, um hier mal einen Schwatz zu halten. Auch zahlreiche Wanderer nutzen die Sitzbänke. Manche kommen sogar mit einem Campingkocher an und machen sich hier Tee oder Kaffee“, berichtet die Mockethalerin und muss schmunzeln.

Die gesamte Erneuerung kostet 590 000 Euro, 80 Prozent werden aus dem Leader-Fördertopf finanziert. Die Tatsache, dass das Geld jetzt bewilligt wurde, heißt aber nicht, dass die Bagger sofort in Mockethal anrücken. Derzeit laufen im Pirnaer Rathaus noch die Planungen, damit danach die Ausschreibungen raus können. „Unser sportliches Ziel ist, mit dem Bau noch in diesem Jahr zu beginnen“, informiert Rathaussprecher Thomas Gockel. Sobald nähere Informationen vorliegen, werde der konkrete Zeitplan mit dem Heimatverein Mockethal abgesprochen, damit die traditionellen Feste, wie zum Beispiel die Kirmes im Herbst, ungehindert gefeiert werden können.

Das Bild zeigt die Ansicht des Rundlings in den 1930er-Jahren.
Das Bild zeigt die Ansicht des Rundlings in den 1930er-Jahren. © Repro: Heimatverein Mockethal

Worte, die man in Mockethal gerne hört. Generell sind sich die Anwohner darüber in Klaren, dass die Bauarbeiten Einschränkungen und Unruhe mit sich bringen werden. „Aber diesen Wermutstropfen nehmen wir gerne in Kauf“, erklärt Gunter Häbold. Er wohnt ebenfalls am Rundling.

Der historische Rundling wurde vor gut 600 Jahren angelegt. Die Ersterwähnung des Dorfes Mockethal datiert aus dem Jahr 1417. Im Jahr 1899 gründete Hermann Zschiedrich einen Materialwarenladen am Rundling, in dem es auch Ansichtskarten des Dorfes gab. Zu DDR-Zeiten befand sich hier die Milchrampe. „Die Landwirte brachten ihre Milchkannen her, die dann von der Milchgenossenschaft Pirna abgeholt wurden“, berichtet Heidrun Wawrok. Auch sie ist Mitglied im Heimatverein Mockethal.

Eine Kneipe gab es nie auf dem Dorfplatz. Um ein kühles Helles zu zischen, mussten die Anwohner früher in den Gasthof Grauer Storch ins Unterdorf gehen. Heute liegen elf Gehöfte direkt an dem Rundling.

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