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4.200 Geflüchtete aus der Ukraine in Sachsens Ankunftszentren

Bis Mitte Mai will Sachsen 15.000 Plätze in den Ankunftszentren für Flüchtlinge aus der Ukraine schaffen. Pro Woche sollen 900 Menschen auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt werden.

Von Lea Heilmann
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Der sächsische Innenminister Roland Wöller besuchte am Donnerstag das Ankunftszentrum in der Dresdner Messe.
Der sächsische Innenminister Roland Wöller besuchte am Donnerstag das Ankunftszentrum in der Dresdner Messe. © René Meinig

Dresden. Sachsen hat die landesweite Erstaufnahmekapazität für ukrainische Geflüchtete innerhalb weniger Wochen mehr als verdoppelt. Das sagte Innenminister Roland Wöller (CDU) am Donnerstag bei seinem Besuch im Ankunftszentrum der Messe Dresden.

Derzeit gebe es knapp 2.000 freie Plätze, insgesamt sollen bis Mitte Mai 15.000 Plätze zur Verfügung stehen. "Wir gehen von der hohen Zahl aus, weil sich der Krieg mehr brutalisiert". Nach derzeitigem Stand sind in den Aufnahmeeinrichtungen Chemnitz, Dresden und Leipzig 4.240 Ukrainer untergebracht. Allein in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es 300 Neuzugänge.

Um die Mitarbeiter und Freiwilligen zu unterstützen, hat die Landesregierung Personal für die Aufnahmeprozedur zur Verfügung gestellt. Besonders bei der Registrierung gibt es personelle und technische Engpässe. Nach Angaben des Ministers fehlen Geräte, um Fingerabdrücke abzunehmen. Seit Mittwoch helfen 30 Beamte der sächsischen Polizei bei der Registrierung.

Hälfte der Dresdner Geflüchteten in Privatunterkünften

Die Kapazität der Dresdner Messe wurde erweitert, insgesamt bietet sie nun Platz für 1.200 Menschen. Das Besondere an dem Zentrum sei, dass die Geflüchteten hier zum Gesundheitscheck können und Vertreter der Ausländerbehörde sowie des Sozialamtes vor Ort seien, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Er begleitete den Innenminister bei seinem Besuch. In dem Ankunftszentrum an der Messe ist auch eine Registrierung möglich. Bisher haben das 1.700 Leute in Anspruch genommen.

In Dresden sind derzeit 3.7000 Menschen aus der Ukraine untergebracht, sagte Hilbert. Die Hälfte davon lebe in Privatunterkünften. Der Rest verteile sich auf die Erstaufnahmeeinrichtung, Turnhallen und Hotels. Man sei bemüht, den Menschen eine dauerhafte Unterkunft zu ermöglichen.

Verteilung der Geflüchteten innerhalb Sachsens startet

Bei seinem Rundgang durch die Messe habe Wöller einerseits glückliche Gesichter gesehen, die Menschen seien froh, dass sie in Sicherheit sind und ein Dach über den Kopf haben. "Andererseits gab es auch Schrecken und Furcht, denn viele haben Familienmitglieder, die noch in der Ukraine sind".

Bereits seit zwei Wochen läuft laut Wöller die Verteilung der Menschen auf die Landeskreise. Das Ziel sei, nächste Woche 900 Flüchtlinge Unterkünfte in den Kommunen zur Verfügung zu stellen. Auch die Weiterverteilung auf andere Bundesländer ist gestartet. Thüringen nimmt pro Tag etwa 80 Personen aus Sachsen auf.