Nossen/Wilsdruff. Seit Mittwoch ist die S36 zwischen Wilsdruff und Nossen für den überregionalen Lkw-Verkehr gesperrt. Zumindest in Wilsdruff wird über Schilder darauf hingewiesen. Sowohl an der Umgehungsstraße als auch an der Einfahrt auf den Sachsdorfer Weg stehen Lkw-Verbotsschilder mit dem Zusatz "Lieferverkehr frei" - wenngleich diese Hinweise nicht sehr groß sind und leicht übersehen werden können.
Zur Mittagszeit fuhren vergleichsweise viele Autos und wenige Lkws über die S36. Augenscheinlich hielten sich aber alle an das Tempo-30-Limit, dass seit Mittwoch hier ebenfalls gilt. So jedenfalls der Eindruck bei einem Vor-Ort-Besuch.
Für Bürgermeister Ralf Rother (CDU), dessen Büro sich direkt an der Staatsstraße befindet, und der das Verkehrsgeschehen genau im Blick hat, waren es um die Mittagszeit immer noch zu viele Lkws, die auf der Nossener Straße fahren. "Nach unserem Kenntnisstand ist die Ausschilderung auf der Autobahn noch nicht erfolgt", sagte er am Mittag.
In der Tat. Wer am Mittwochmittag von der A17 aus Dresden kommend in Richtung Chemnitz fuhr, konnte keine Schilder auf der Autobahn erkennen, die die Lkw-Fahrer darauf hinweisen, dass die S36 für den Lkw-Transitverkehr gesperrt ist.
Allerdings hat sich das im Laufe des Tages offenbar geändert. Denn am Nachmittag sollte nach Rothers Informationen ein Hinweis auf der A4 zwischen den Abfahrten Berbersdorf und Siebenlehn errichtet worden sein, der über das Fahrverbot auf der S36 informiert. Nun hofft der Bürgermeister, dass die Polizei das Fahrverbot für Lkws kontrolliert. Das sei "unbedingt" notwendig. Er verspricht, dass sich die Stadtverwaltung dran bleiben werde, damit diese auch stattfinden.
Am Mittwochmittag gab es in Wilsdruff noch keine Kontrollen. Doch das könnte sich bald ändern: "Die Polizeidirektion Dresden wird die Situation fortlaufend im Blick behalten und Kontrollen durchführen", sagt Polizeisprecher Marko Laske. Ziel sei es, das bestehende Fahrverbot durchzusetzen.
Lkw-Verbot auf der S 36
- Das Verbot wurde am Montag vom Landratsamt Pirna erlassen und gilt ab Mittwoch, 7. Juni, bis zum 12. Dezember auf der S36 zwischen Nossen und Wilsdruff. In Wilsdruff und Limbach gilt auf der S36 Tempo 30.
- Grund dafür sind die Staus auf der A4 und der daraufhin entstehende Ausweichverkehr. Vor allem der "Schwerlastverkehr bringt das vorhandene Straßennetz an dessen Grenzen", heißt es aus Pirna.
- Mit den Maßnahmen soll die Schulwegsicherheit gewährleistet werden, da teilweise Gehwege fehlen oder diese nicht breit genug sind. Zudem fehlen ausreichend Querungsmöglichkeiten - hier vor allem in Limbach.
Nach dem Errichten der Schilder hätten die Lkw-Fahrer die Möglichkeit, die Situation rechtzeitig zu erkennen und zu reagieren, so der Sprecher. "Bei einer Missachtung steht ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro im Raum."
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Dass es an der Abfahrt Wilsdruff jetzt mehr Verkehr als sonst gibt, liegt nicht nur an den Staus auf der A4 und den daraufhin einsetzenden Umleitungsverkehr. Ein weiterer Grund ist die Abfahrt Dresden-Altstadt in Richtung Chemnitz, die zurzeit gesperrt ist. Die Auffahrt Wilsdruff ist als Umleitung ausgewiesen.
Wer es verpasst hat, eine andere Dresdner Abfahrt anzusteuern, bekommt auf der A4 kurz vor der Abfahrt Wilsdruff den Hinweis, hier abzufahren. Auf der Umgehungsstraße wird dieser Verkehr dann per Schild wieder auf die A4 Richtung Dresden gelotst.