Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Sachsen
Merken

Atom-Alarm in der Steckdose!

Wem jetzt der Strom ausgeht, braucht entweder gute Bekannte im Ausland oder einen Beruhigungsjoint, rät uns SZ-Redakteur Gunnar Saft in seiner satirischen Kolumne.

Von Gunnar Saft
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Wenn es dieser Tage zu Hause dunkel bleibt, kann das am elektrischen Abrüstungskonzept der Grünen liegen. Doch keine Angst, es gibt atomare Alternativen: Lange Leitungen ins Ausland oder Cannabis-Plantagen.
Wenn es dieser Tage zu Hause dunkel bleibt, kann das am elektrischen Abrüstungskonzept der Grünen liegen. Doch keine Angst, es gibt atomare Alternativen: Lange Leitungen ins Ausland oder Cannabis-Plantagen. © dpa

Dieses Wochenende wird mal so richtig spannend, wenn bei uns allen zu Hause plötzlich die Lichter ausgehen, der Fernseher dauerschwarz sendet und die elektrische Backröhre lediglich Raumtemperatur erreicht. Dann stellt sich nämlich sofort die Frage, ist es wieder die kaputte Sicherung oder bereits der grüne Habeck? Deutschland – und noch schlimmer ganz Sachsen – muss ab sofort auf Atomstrom verzichten! Und damit beginnt nun offiziell die Zeit, in der man sich jedes Mal riesig freut, wenn der Wetterbericht wieder konstant Sturm und Gluthitze ansagt. Vorausgesetzt natürlich, alle neuen Windräder und Sonnenkollektoren funktionieren auch so wie in diversen Parteiprogrammen vorgesehen.

Früher hätte sich ja wenigstens noch die AfD um solche drohenden Weltuntergänge gekümmert und die Wut der Bürger derart angeheizt, sodass man neben Sachsen auch Brandenburg und Thüringen dauerhaft mit negativer Energie versorgen könnte. Dafür hat sie jetzt aber keine Zeit mehr, weil sie unbedingt den sächsischen Innenminister verhaften lassen will. Und das nur, weil der gesagt haben soll, dass die AfD-ler alles Verbrecher sind. Was natürlich nicht stimmt, denn sonst säßen die ja alle im Knast. Die meisten sind jedoch nachweisbar draußen.

Sollte es also bald dunkel werden in Sachsen und dies nachweislich nicht an der AfD liegen, empfehle ich, in Zukunft wieder auf die berühmte sächsische Selbsthilfe zu setzen. Was einst das beliebte Westpaket war, könnte bald die Privat-Stromleitung zu guten Bekannten in Frankreich oder Russland sein, denn dort gibt es genug Atom. Wahlweise auch aus Kraftwerken und nicht nur übers Militär. Brenzlig wird es nur für jene, die kein Vitamin B im Ausland haben. Für genau solche Härtefälle will man dann aber auch das Cannabis freigeben. Die spärliche Solar-Ampel in Berlin glimmt zum Glück für alle.