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Bald überall im Angebot: Kopfschmerztabletten mit Cannabis-Füllung!

Nicht jeder verträgt, was die Politik so alles anrichtet. Zum Glück gibt es jetzt aber ein Allheilmittel, freut sich SZ-Redakteur Gunnar Saft in seiner satirischen Kolumne

Von Gunnar Saft
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Nicht von Ratiopharm aber auch effektiv: Die Politik  gibt Cannabis frei und damit können wir Bürger unseren Ärger über die Politik ganz leicht selbst kurieren. Wir dröhnen uns alle mit zu!
Nicht von Ratiopharm aber auch effektiv: Die Politik gibt Cannabis frei und damit können wir Bürger unseren Ärger über die Politik ganz leicht selbst kurieren. Wir dröhnen uns alle mit zu! © Archiv: kairospress

Es ist entschieden: Ab April bekommen wir Bürger unsere Drogen endlich direkt vom Staat und nicht mehr über Umwege vom Dealer aus dem Stadtpark. Was aber droht, wenn der Staat im Cannabishandel mitmischt? Na klar, dann wird es wie immer und es kommt sicher bald eine neue Steuer. Ich tippe mal auf den „Dröhn-Soli“ oder eine pauschale „Dampf-Abgabe“. Immerhin wächst das Gras künftig nicht nur auf dem Rasen, sondern bald auch bei uns in den Köpfen. Und statt dem Gärtner kann dort immerhin nur ein Arzt oder Notfallsanitäter mähen. Das kostet halt mehr.

Gut ist die Cannabis-Freigabe auf jeden Fall für Sachsens Koalitionsregierung, wo sich CDU, Grüne und SPD inzwischen ohne Drogen kaum noch aushalten. Jetzt aber können sie ihren Streit begraben und jeden Dienstag zur Kabinettssitzung eine Friedenspfeife rauchen, weil dort ja nun das richtige Kraut drinsteckt, das sofort beruhigt. Sind alle Koalitionsminister mächtig entspannt, kann der Wahnsinn auch wahnsinnig schnell weitergehen: Die Grünen achten darauf, dass mehr Bio-Cannabis angebaut wird und die SPD sorgt für eine sozial gerechte Verteilung auf allen Schulhöfen. Und die CDU? Die raucht schon mal eine Friedenpfeife vor, nur um zu vergessen.

Bleibt aber ein Problem: Wie verraucht eigentlich unsere Wut? Mein Tipp an alle: Wir dröhnen uns gleich mit zu! Die Älteren von uns sollten über Ostern schon mal ihre Enkel fragen, wie man sich so einen Joint dreht. Und nach den ersten Zügen brauchen Oma und Opa zur Probe nur ihren letzten Rentenbescheid durchlesen. Wenn sie danach immer noch lächeln, wirkt das Zeug! Ach so, sollte eines ihrer Familienmitglieder noch wegen Cannabis im Gefängnis schmoren, unbedingt gleich Ostermontag ganz früh aus der JVA abholen. Ab dem Zeitpunkt ist jeder unschuldig und Sie brauchen sich für solche Verwandte nicht mehr vor den Nachbarn zu schämen. Wetten, die grüßen schon bald wieder zurück?