Sachsen
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Sonderangebot zur Landtagswahl: Pro Kreuz ein toter Wolf!

Warum ausgerechnet Tierkadaver die Landtagswahl in Sachsen entscheiden werden, erklärt uns SZ-Redakteur Gunnar Saft in seiner satirischen Kolumne.

Von Gunnar Saft
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Wie der Wolf hat auch die sächsische CDU ihre Beute  fest im Blick. Nur das es dabei einmal um leckere Schafe und im anderen Fall um wichtige Wählerstimmen geht.
Wie der Wolf hat auch die sächsische CDU ihre Beute fest im Blick. Nur das es dabei einmal um leckere Schafe und im anderen Fall um wichtige Wählerstimmen geht. © dpa/SZ

Es geht dem Ende zu: Noch 120 Tage und unsere alte Landesregierung ist weg. Aber keine Angst, wir bekommen danach eine neue. So etwas nennt sich Wahlen und ist eine feine Sache. Aber nur, wenn man sich dabei nicht verwählt und die neue Regierung Wahlen plötzlich abschafft. Aber soweit sind wir hier doch noch nicht, oder?

Jedenfalls tun die meisten Politiker im Freistaat jetzt alles dafür, um uns nach der Landtagswahl erhalten zu bleiben. Da spielt selbst Blut keine Rolle, im Gegenteil. Und die blutigste Wahlkampfidee hat dabei ausgerechnet die CDU. Im Tausch gegen unsere Stimmen bieten uns die Christdemokraten künftig landesweite Wolfsmassaker an. Jeder dritte Isegrim in Sachsen soll geschossen und geschreddert werden, falls wir der Partei am Wahltag unsere Kreuze geben. Klingt martialisch und ist es auch. Dennoch rechne ich in Wolfsgebieten mit 99 Prozent CDU-Stimmen. Das fehlende ein Prozent wird leider absehbar auf dem Weg zum Wahllokal gefressen. Ein bissel Schwund ist halt immer.

Nach diesem Wolfs-Coup sehen die anderen Parteien nun aber total alt aus. Für sie bleibt bei diesem wichtigen Thema nur noch der kümmerliche Rest: Die SPD kann eine(n) Rotkäppchenbeauftragte(n) einfordern, die Grünen auf den Einsatz von biologisch abbaubarer Munition bestehen und die Linke eine vorherige Sozialauswahl in den anvisierten Rudeln vorschlagen. Notfalls drohen alle drei Parteien mit Streik: Mindestens 10,5 Prozent mehr Wolfsfutter in Form von ungeschützten Schafsherden und einen einmaligen Corona-Ausgleich für jeden Graupelz, da die Schafe während der Pandemie nach Impfstoff schmeckten.

Und die AfD? Die wird sich etwas einfallen lassen müssen. Vielleicht versucht sie es diesmal ausnahmsweise etwas weniger blutrünstiger als die Konkurrenz und startet eine Kampagne zur Ausweisung aller Wölfe, die nicht direkt von einem deutschen Schäferhund abstammen. Biologen meinen, dass dies extrem hohe Abschiebequoten ergibt. Und wenn die Viecher dennoch nicht gehen wollen, schwärzt man sie halt heimlich bei der CDU-Zentrale an. Peng, Problem gelöst!