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A4, A14 und A72: Hier wird auf Sachsens Autobahnen in diesem Jahr gebaut

Über 150 Millionen Euro will der Bund in diesem Jahr in Sachsens Autobahnen investieren. Schwerpunkt der diesjährigen Baumaßnahmen ist die A4. Dabei soll es zu weniger Stau kommen als letztes Jahr.

Von Carlotta Böttcher
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Die Autobahn A4 in Richtung Görlitz, kurz vor der Einfahrt zum Tunnel Königshainer Berge. 2024 soll die Nordröhre des Tunnels saniert werden.
Die Autobahn A4 in Richtung Görlitz, kurz vor der Einfahrt zum Tunnel Königshainer Berge. 2024 soll die Nordröhre des Tunnels saniert werden. © ronaldbonss.com

Auf Sachsens Autobahnen wird weiterhin gebaut. Schwerpunkt der diesjährigen Maßnahmen ist die A4: Dort soll die Fahrbahn rund um Dresden sowie zwischen Bautzen West und Weißenberg erneuert werden, außerdem beginnt die Generalsanierung des Tunnels Königshainer Berge bei Görlitz.

Insgesamt will die Autobahn GmbH des Bundes für diese und weitere Bauabschnitte 157 Millionen Euro ausgeben, davon sind 123 Millionen Euro für Erhaltungsmaßnahmen vorgesehen. Das teilte die Niederlassung Ost am Freitag mit.

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Christian Milster, Leiter der Außenstelle Dresden der Autobahn GmbH, sagt: "Das Autobahnnetz in Sachsen ist grundsätzlich in einem guten Zustand." Insgesamt betreut die Niederlassung Ost in Sachsen 1.000 Betriebskilometer. Die durchschnittliche Verkehrszahl liegt laut Milster bei 50.000 Fahrzeugen pro Tag. Ein Drittel davon ist Schwerverkehr, womit Sachsen eine Besonderheit im bundesweiten Vergleich darstellt.

Bei den Baumaßnahmen lasse es sich nicht immer vermeiden, dass es zu Verkehrseinschränkungen kommt. "Grundsätzlich wollen wir, dass der Verkehr auf der Autobahn bleibt", so Milster. Umleitungen über Dörfer seien nicht vorgesehen, der Verkehr muss also über schmalere Fahrbahnen geleitet werden. "Das geht nur mit Geschwindigkeitsbegrenzungen."

Das ist für die A4 geplant

Im April beginnt die Generalsanierung des Tunnels Königshainer Berge auf der A4 bei Görlitz. Dieses Jahr wird die Nordröhre in Fahrtrichtung Dresden saniert. Der Verkehr wird währenddessen über die Südröhre (Fahrtrichtung Görlitz) mit je einer Spur pro Fahrtrichtung laufen. Bis Oktober sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Im nächsten Jahr folgt dann die Südröhre.

In dem Tunnel wird jegliche Betriebs- und Verkehrstechnik erneuert, unter anderem werden Notrufkabinen eingebaut, neue LED-Leuchten angebracht und ein digitales Videosystem zur Verkehrsbeobachtung eingerichtet. Der Tunnel ist seit 25 Jahren in Betrieb, die damals eingebaute Technik entspricht nicht mehr dem heutigen Standard. Die Fahrbahn wird dabei nicht erneuert.

Auf der A4 soll außerdem die Fahrbahn zwischen dem Autobahndreieck Nossen und Wilsdruff in Richtung Chemnitz auf einer Länge von 4,3 Kilometer erneuert werden. Dabei sollen LKWs dieses Jahr auf zwei Spuren je Fahrtrichtung fahren können, anstatt wie im Vorjahr nur auf je einer Spur. Gerome Weber, Projektingenieur und zuständig für die Erhaltungsmaßnahmen in der Außenstelle Dresden, sagt: "Wir hoffen, dass wir so dem enormen Rückstau des vergangenen Jahres entgegenwirken können." In dem Abschnitt verkehren täglich rund 120.000 Fahrzeuge.

Grund für die Maßnahme sind erhebliche Fahrbahnschäden durch eine Alkali-Kieselsäurereaktion, die den Beton von innen aufsprengen. Hochbelastete Strecken sollen dabei künftig wieder verstärkt mit Beton gebaut werden, statt wie zuvor mit Asphalt. Weber: "Beton hat eine deutlich längere Liegezeit, wenn es auch aufwendiger und teurer zu bauen ist. Dann wird es künftig aber weniger Baustellen geben."

Auch die Fahrbahn auf der A4 zwischen Bautzen-West und Weißenberg in Fahrtrichtung Görlitz soll erneuert werden, beginnend im April und mit voraussichtlichem Bauende im November. Die Ab- und Auffahrten werden davon nicht betroffen sein.

Die Rastanlage "Oberlausitz" soll zudem 24 neue LKW-Stellplätze bekommen. Gebaut wird zwischen April und Dezember. Die Tank- und Raststätte ist bis auf neun Tage zu Beginn der Maßnahme weiterhin nutzbar.

Das ist für die A14 geplant

Auch auf der A14 wird wieder gebaut. Im April soll die Fahrbahnerneuerung zwischen Döbeln-Nord und Mutzschen in Richtung Magdeburg beginnen. Zeitweise wird dafür die Abfahrt Leisnig gesperrt sein, voraussichtlich zwischen Juni und September. Auch in diesem Bauabschnitt soll es künftig zu weniger Stau kommen, da der Verkehr weiterhin auf allen vier Fahrstreifen rollen kann, die lediglich verengt werden. Letztes Jahr wurde der Verkehr auf drei Streifen gebündelt.

Das ist für die A72 geplant

Der Neubau der A72 zwischen Rötha und der A38 südlich von Leipzig soll fortgeführt werden. Die Arbeiten begannen bereits 2018. Im Sommer soll die Abfahrt Zwenkau in Betrieb genommen werden. Unternehmenssprecher Tino Möhring sagt: "Wir haben nicht viele Neubauprojekte, die A72 ist eins davon. Das zeigt, dass das Netz so gut wie fertig gebaut ist." Dabei sei eine Besonderheit, dass dort unter laufendem Verkehr gebaut wird.

Neben diesen großen Baumaßnahmen werden auch kleinere Arbeiten an den Autobahnen im Freistaat dazukommen. Zum Abschluss sagt Christian Milster, Leiter der Dresdner Außenstelle: "Unser wichtigstes Ziel ist es, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sowie des Personals auf den Baustellen zu gewährleisten."