Chefposten der Polizei-Hochschule in Sachsen bleibt unbesetzt

Die Hochschule der Sächsischen Polizei bleibt vorerst weiter ohne Führungsspitze. Der Zeitpunkt für die Besetzung sei offen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage.
Die Hochschule mit derzeit 600 Studentinnen und Studenten sowie 1.100 Auszubildenden wird seit fast einem Jahr kommissarisch geführt. Die Stelle des neuen Rektors wurde im Februar ausgeschrieben. Es war bereits der zweite Versuch, einen geeigneten Bewerber zu finden. Bei der ersten Ausschreibung hätten sich nicht genügend Kandidaten beworben, die die formalen Voraussetzungen erfüllten. Die Ausschreibung für den Posten des Kanzlers wurde bereits im Juli vorigen Jahres beendet. Auch hier steht die Entscheidung immer noch aus.
Möglicherweise kommt es hier zu einer Konkurrentenklage eines weiteren Bewerbers, die das Verfahren weiter verzögern könnte. Die Stellenbesetzung ist heftig umstritten. Zwei Polizeigewerkschaften fordern den Rücktritt von Innenminister Roland Wöller (CDU), weil die von ihm favorisierte Kandidatin mit seiner Ehefrau befreundet ist. Sie werfen dem Minister vor, in diesem und in einem weiteren Fall Freunde und politische Weggefährten bei Personalentscheidungen in der Polizei zu bevorzugen.
Unterdessen bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft strafrechtliche Ermittlungen gegen Polizisten. Die Angehörigen einer Spezialeinheit sollen eine Skireise nach Bayern als Fortbildungswoche abgerechnet haben. Wöller sagte, er sei über die Enthüllung "erschüttert, aber nicht überrascht". (mit dpa)