Einige Familien in Sachsen planen bereits ihren Sommerurlaub für 2024. Beim Blick in den Ferienplan sind allerdings viele Eltern überrascht: Die Sommerferien starten im kommenden Jahr bereits Ende Juni und an einem Donnerstag.

Den frühen Ferienstart bekommen unter anderem die Abiturienten in Sachsen zu spüren. So sorgten zuletzt die Prüfungstermine für Aufsehen: Die schriftlichen Prüfungen in den Fächern Mathematik, Chemie und Deutsch müssen an drei aufeinanderfolgenden Tagen absolviert werden - am 23, 24. und 25. April 2024.

Was bedeutet der frühe Ferienstart für Sachsen? Alle wichtigen Fragen und Antworten zu den Sommerferien 2024 auf einen Blick:

Wann beginnen die Sommerferien 2024 in Sachsen?

Die Sommerferien in Sachsen beginnen am Donnerstag, dem 20. Juni 2024, und enden am 2. August 2024. Die Übersicht für alle Ferientermine in Sachsen finden Sie hier.

Dass der erste Tag der Sommerferien 2024 auf einen Donnerstag fällt, liegt an einer Entscheidung in einer Kultusministerkonferenz im Jahr 2014. Dies ist auch in anderen Bundesländern der Fall. Künftig starten die Sommerferien wieder an einem Samstag.

Warum beginnen die Sommerferien in Sachsen 2024 so früh?

„Die Termine zu den großen Sommerferien werden durch die Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen. Damit es für alle Bundesländer gerecht zu geht, wurde zwischen den Ländern ein rollierendes System festgelegt, an dem auch Sachsen teilnimmt“, teilte Sachsens Kultusministerium im September zur Erklärung mit. Das heißt: Die Sommerferien werden regional gestaffelt und beginnen in den einzelnen Bundesländern mal früh und mal spät

Gehen durch den Ferienstart an einem Donnerstag Ferientage verloren?

Durch den Ferienstart mitten in der Woche gehen den Schülerinnen und Schülern in Sachsen keine Ferientage verloren. Der Schulstart nach den Ferien ist an einem Montag. Damit dauern die Sommerferien sechs Wochen und zwei Tage.

Hat das kurze Schuljahr Auswirkungen auf den Lehrplan?

Mit Abstrichen bei den Inhalten ist trotz des frühen Ferienstarts nicht zu rechnen. Lehrplaninhalte seien immer mit einem zeitlichen Puffer ausgestattet, teilte das sächsische Kultusministerium mit. Der Lernstoff sei für rund 25 Wochen ausgelegt, das aktuelle Schuljahr hat 36 Wochen.

Welche Folgen haben die frühen Sommerferien in Sachsen für die Schülerinnen und Schüler?

Für die Abiturienten in Sachsen hat das kurze Schuljahr merkliche Folgen. So liegen die schriftlichen Prüfungstermine für das Abitur in den Fächern Mathematik, Chemie und Deutsch an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Von dieser Prüfungssituation sind laut Kultusministerium 685 von insgesamt 10.589 Abiturientinnen und Abiturienten betroffen. Auf der Plattform chance.org wurde eine Petition gestartet. Darin wird das Kultusministerium aufgefordert, die Prüfungstermine 2024 für alle Abiturienten neu zu planen, "um eine gleichwertige Prüfungssituation zu gewährleisten".

Das Kultusministerium betont allerdings, dass das kurze Schuljahr eine große planerische Herausforderung darstelle. So seien etwa Absprachen zu einheitlichen Prüfungsterminen mit anderen Bundesländern in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch nötig. Zwar seien die Sorgen und Bedenken vieler Abiturienten nachvollziehbar. "Die Prüfungen an drei Tagen hintereinander sind eine Herausforderung", so das Kultusministerium - allerdings unvermeidbar.

Warum stimmen sich die Bundesländer bei den Ferienterminen überhaupt untereinander ab?

Würden alle Bundesländer zeitgleich in die Sommerferien starten, würde das Chaos auf den Straßen verursachen. Zudem würde sich die Buchung von Ferienunterkünften schwierig gestalten. Auch für die Flughäfen wäre eine solch hohe Auslastung nicht zu stemmen. „Die Sommerferienregelung schafft Planungssicherheit für Schulen, Eltern und die Verkehrs- sowie Tourismuswirtschaft“, so das Kultusministerium.

Warum gilt für Bayern und Baden-Württemberg bei den Ferienterminen eine Sonderregel?

Mit Bayern und Baden-Württemberg machen zwei Länder bei dem Abwechseln der Ferientermine nicht mit. In beiden Bundesländern beginnen die Sommerferien in jedem Jahr später als im Rest von Deutschland – in der Regel Ende Juli. Bayern und Baden-Württemberg haben Pfingstferien. Je nachdem wann Pfingsten liegt, lägen zwischen Pfingst- und Sommerferien nur wenige Wochen.

Dennoch sorgt die Sonderregel für die beiden Bundesländer immer wieder für Diskussionen. Andere Bundesländer forderten, dass sich auch die Südländer an dem rollierenden System beteiligen sollten – bisher ohne Erfolg. Gemäß einer Ländervereinbarung können die Sommerferien grundsätzlich in der Zeit zwischen dem 20. Juni und dem 15. September liegen.

Wie lange stehen die Ferientermine für Sachsen im Voraus fest?

Damit alle Länder sich frühzeitig auf die Planungen einstellen können, wird die Sommerferienregelung langfristig festgelegt. So stehen bereits die Ferientermine bis 2030 fest.

Im Schuljahr 2023/2024 beginnt Sachsen gemeinsam mit den Ländern Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen frühzeitig mit den Sommerferien. Im kommenden Jahr beginnen die Sommerferien für Sachsen eine Woche später, am 28. Juni 2025. Die Termine für die Oster-, Pfingst-, Herbst-, Weihnachts- und Winterferien werden von den Bundesländern selbst festgelegt.