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Ein Freund feinster Falter

Thomas Keil erforscht zarte Widderchen und erhielt den Oscar der Insektenkundler für ein ganz besonderes Werk.

Von Karin Großmann
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Mit rund 80.000 Exemplaren hat Thomas Keil weltweit eine der größten Sammlungen von Widderchen in seinem Haus am Dresdner Heiderand zusammengetragen.
Mit rund 80.000 Exemplaren hat Thomas Keil weltweit eine der größten Sammlungen von Widderchen in seinem Haus am Dresdner Heiderand zusammengetragen. © Matthias Rietschel

Auf den ersten Blick sieht eins aus wie’s andere. Die kleinen Falter stecken in Holzkästen unter Glas, sie haben zarte Flügel, schwarz mit roten Flecken, und es sind viele Kästen. Man kommt sich vor wie beim Rätselraten von Zeitschriften, die zwei Fotos nebeneinander drucken mit der Aufforderung: Finde die Unterschiede! Thomas Keil würde das Rätsel sofort lösen. Auf Unterschiede ist er spezialisiert. Allerdings fehlt ihm die Muße für Zeitschriften. Sein Tag ist mit Blutströpfchen ausgefüllt. Sie heißen auch Widderchen. Manche besitzen gedrehte Fühler, die den Hörnern von Schafböcken ähneln. Es gibt sie nicht nur rot gefleckt, sondern in Grün, Gelb, Grau oder Metallicblau. Falls es sie gibt. Weltweit sind rund tausend Arten unterwegs, in Sachsen zwölf, darunter drei grüne. Im November leider keine.

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