Heidesee. In einem brandenburgischen Feriencamp ist die Polizei wegen eines rassistischen Vorfalls aktiv geworden. Nach Aussagen eines Betreuers sollen dort Kinder aus Sachsen mehrere andere Kinder einer deutsch-spanischen Gruppe aus Berlin fremdenfeindlich beleidigt haben. Nach Informationen von Sächsische.de sind kommen die Kinder aus dem mittelsächsischen Frankenberg.

Die Polizei teilte mit, der Vorfall in dem Kinder- und Jugendzentrum Kiez am Hölzernen See in der Gemeinde Heidesee im Landkreis Dahme-Spreewald sei in der Nacht zu Dienstag gemeldet worden. Beide Gruppen seien zu Erholungszwecken vor Ort gewesen, hieß es. Nach bisherigen Erkenntnissen entstand der Konflikt gegen 22 Uhr auf einem Spielplatz. Da es sich um Kinder zwischen neun und 13 Jahren handle, werde nun gemeinsam mit den Pädagogen sowie der Jugendeinrichtung "angestrebt, dieses Handeln altersgerecht aufzuarbeiten und mit den Beteiligten auszuwerten".

Ein Betreuer der deutsch-spanischen Kindergruppe sagte dem Online-Portal der Märkischen Allgemeinen zufolge der Polizei, es seien Beleidigungen wie "Hurensohn" und "Nazi" gefallen. Die Kinder aus Sachsen hätten mit den Beschimpfungen begonnen. Im Kiez hingegen sei "von einer Kurzschlusshandlung des Pädagogen aus Berlin" die Rede, so die Zeitung. Der habe sich nach dem Vorfall nicht zu helfen gewusst und die Polizei alarmiert.

In einem anderen Ferienlager in der Gemeinde Heidesee hatte eine Berliner Schulgruppe vor einigen Wochen nach einem mutmaßlich rassistischen Vorfall ihren Aufenthalt abgebrochen. Beide Ferieneinrichtungen liegen südöstlich von Berlin. (epd, SZ/fa/uwo)