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Geraubt und gefunden

Wer die Herkunft „verdächtiger“ Bücher erforscht, stößt oft auf Lücken. Positive Lücken zeigt jetzt eine Ausstellung in Dresden.

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Die Startseite der neuen virtuellen Ausstellung, für die an der Slub drei Jahre lang recherchiert wurde.
Die Startseite der neuen virtuellen Ausstellung, für die an der Slub drei Jahre lang recherchiert wurde. © Slub Dresden

Von Karin Großmann

Noch ehe das Schiff hinaussegelt in unentdeckte Gebiete, steigen allerlei Seltsamkeiten auf. So beginnt ein Roman, den kaum jemand kennt und der wohl ebenso vergessen ist wie sein Verfasser Alexander Moszkowski. Er war ein deutscher Schriftsteller polnischer Herkunft, satirisch begabt und offenbar so weitsichtig, dass er schon 1922 ein Mobiltelefon erfand für sein Buch „Die Inseln der Weisheit“. Es gilt heute als Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Doch hier geht es nicht um den literarischen Wert. Hier geht es um ein besonderes Exemplar und um eine Leserin, die ihren Mädchennamen hineinschrieb zum Zeichen ihres Eigentums. Ilse Herlinger, später bekannt als Ilse Weber, böhmisch-jüdische Lyrikerin, Kinderbuch- und Hörfunkautorin, 1944 ermordet in der Gaskammer von Auschwitz-Birkenau.

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