Schönbach/Dresden. Einer der größeren mittelständischen Möbelproduzenten im Landkreis Görlitz steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Die Starke Objekteinrichtungen GmbH mit Sitz in Schönbach bei Oppach habe Insolvenz beantragt, teilte das Amtsgericht Dresden am Freitag mit. Der Dresdner Rechtsanwalt Olaf Seidel sei zum vorläufigen Verwalter bestellt worden.

Das Familienunternehmen ist nach eigenen Angaben spezialisiert auf die Einrichtung von Apartments, Objektküchen im Gewerbebau und soziale Einrichtungen wie Pflegeheime. Die Zahl der Mitarbeiter beziffert die Firma auf 110, den Jahresumsatz auf 18 Millionen Euro. Die Starke Objekteinrichtungen GmbH existiert seit 1994.

Im zuletzt veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2020 hatte sich das Unternehmen noch optimistisch gezeigt. Im Geschäftsfeld "Küchen" sei man gewachsen, der Umsatz gestiegen. Man habe einen Jahresüberschuss von rund 420.000 Euro erwirtschaftet. Die Verbindlichkeiten beliefen sich damals auf 7,4 Millionen Euro, davon lagen 2,2 Millionen Euro bei Banken. Im Januar 2021 verließ der bis dahin mit amtierende Geschäftsführer David Schreyer das Unternehmen. Im Dezember jenen Jahres schied dann auch die schon seit 2017 amtierende Geschäftsführerin Katja Gerstenberg aus. Ihnen folgten im Herbst 2021 der Löbauer Patrick Große und im Februar 2022 Michael Köhler, die nun auch die Insolvenz für die Starke Objekteinrichtungen GmbH beantragt haben.

Geschäftsinhaber Starke hatte zuletzt eine ehemalige Textilfabrik in Schönbach gekauft, um dort ein Dorfzentrum, ein Behinderten-Projekt und Ferienwohnungen zu errichten. Die ebenfalls in Schönbach ansässige Firma Starke Möbel GmbH mit ihren XXL-Küchen-Ass-Filialen in Bautzen, Dresden, Görlitz, Pirna, Radebeul und Weißig ist vom dem Insolvenzantrag nicht betroffen. Deren Geschäftsführer Uwe Starke betonte am Freitagabend, es gebe zwischen den Firmen "keine wirtschaftlichen Geschäftsbeziehungen". (SZ)

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version hatten wir geschrieben, bei der Starke-Möbel GmbH handele es sich um eine "Schwesterfirma". Diese missverständliche Assoziation bitten wir zu entschuldigen. Ferner hatten wir geschrieben, dass die Nachfolgerin von Herrn David Schreyer nur bis Dezember 2021 geblieben ist. Das ist richtig. Allerdings war sie bereits seit 2017 in diesem Amt tätig und damit nicht dessen direkte Nachfolgerin.