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"Heute Show" verwirrt: Vier-Tage-Schulwoche wegen Lehrermangels in Sachsen?

Nach der letzten Ausgabe der "Heute Show" melden sich besorgte Bürger beim Kultusministerium. Der Grund: Oliver Welke unterstellte dort Sachsen Pläne für eine Vier-Tage-Schulwoche. Was an der Behauptung dran ist.

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Nach der letzten Ausgabe der "Heute Show" melden sich bei Sachsens Kultusministerium besorgte Bürger.
Nach der letzten Ausgabe der "Heute Show" melden sich bei Sachsens Kultusministerium besorgte Bürger. © ZDF/Julia Feldhagen

Sachsens Kultusministerium sieht sich nach der letzten Ausgabe der ZDF-Satiresendung "Heute Show" mit Anfragen besorgter Bürger konfrontiert. Moderator Oliver Welke hatte dort Sachsen Pläne für eine Vier-Tage-Woche in den Schulen unterstellt und dies mit Lehrermangel verknüpft. Sicher werde man den Freitag dafür nehmen, scherzte Welke. "Schlecht für die 'Fridays for Future-Kids', die müssen dann halt in Sachsen an einem anderen Tag streiken."

Das sächsische Kultusministerium reagierte prompt: "Diese Behauptung ist falsch. Tatsächlich gibt es in Sachsen-Anhalt ein gleichnamiges Projekt. Hingegen ist im Freistaat Sachsen vergleichbares nicht geplant." Man habe sich mit einer Beschwerde und der Bitte um Stellungnahme an die ZDF-Chefredaktion gewandt. Das Schreiben sei dort eingegangen und an die Programmdirektion weitergeleitet worden, hieß es am späten Nachmittag aus dem Kultusministerium. Eine abschließende Antwort stehe noch aus.

Die Sendung ist nach wie vor online abrufbar, etwa auf Youtube. Die strittige Sachsen-Aussage fällt etwa ab Minute 6:20.

Über den Fall berichtete am Dienstag zuerst die "Leipziger Volkszeitung". Welke hatte sich auf eine Rede der Linke-Politikerin Nicole Gohlke im Bundestag bezogen. Sie verwechselte Sachsen mit Sachsen-Anhalt und lockte den Moderator so auf eine falsche Fährte.

Nach Angaben des Ministeriums in Dresden können sächsische Schulen aber eigenverantwortlich und aus pädagogischen Gründen vergleichbare Maßnahmen anbieten. "Derartige Konzepte können zum Beispiel das selbstorganisierte Lernen befördern. Aus den Erfahrungen der pandemiebedingten Schulschließungen wissen wir, dass einige Schüler zu deutlich besseren Leistungen in der Lage waren als im Präsenzunterricht. Diese Schüler waren sehr gut in der Lage strukturiert und selbstorganisiert zu lernen", hieß es. (dpa)