Dresden. Forderungen, Fußballvereine bei Risikospielen an den Einsatzkosten der Polizei zu beteiligen, gibt es seit Langem. Sachsens Rechnungshof hatte bereits 2021 darauf verwiesen, dass bei solchen Spielen durch aufwendige Sicherheitsmaßnahmen und einem erhöhten Personaleinsatz jährlich über sieben Millionen Euro anfallen, die zurzeit von der Allgemeinheit bezahlt werden müssen. Die Prüfbehörde schlägt nun vor, dass Sachsen dem Bundesland Bremen folgt und künftig per Rechtsgrundlage festlegt, dass sich kommerzielle Großveranstalter und damit auch Fußballvereine an diesen Kosten beteiligen.
Auf prinzipielle Zustimmung ist diese Forderung im Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages gestoßen. Deren Mitglieder, so wurde jetzt bekannt, nahmen die Empfehlung des Rechnungshofes inzwischen „zustimmend zur Kenntnis“.
Damit wäre nun das für den Sportbereich zuständige Innenministerium am Zug. Auf Anfrage von Sächsische.de erklärt Minister Armin Schuster (CDU) jedoch: „Das Thema wird immer wieder neu bewertet werden müssen. Allerdings wollen wir derzeit die Vereine noch nicht an den Kosten für Polizeieinsätze beteiligen, sondern mit ihnen als Partner im Gespräch bleiben.“ Zudem bedürfe es bei der Erhebung von Kosten bundeseinheitlicher Regelungen. Wenn sich die Vereine ihrer eigenen Verantwortung bewusst sind und selbst adäquat in die Sicherheit der eigenen Veranstaltungen investieren, sei das „allemal besser, als wenn der Staat Rechnungen ausstellt“.