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Perseiden in Sachsen: Behindern Wolken die Sicht auf die Sternschnuppen?

In der Nacht von Samstag zu Sonntag wird am Himmel ein besonderes Sternschnuppen-Schauspiel erwartet: der Perseiden-Regen. In Sachsen könnten allerdings Wolken die freie Sicht verwehren. Alle Infos für Sternengucker.

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In der Nacht vom 12. auf den 13. August wird der Sternschnuppenstrom der Perseiden seine maximale Pracht entfalten, hier eine Aufnahme aus der Eifel.
In der Nacht vom 12. auf den 13. August wird der Sternschnuppenstrom der Perseiden seine maximale Pracht entfalten, hier eine Aufnahme aus der Eifel. © dpa

Dresden. In lauen Sommernächten Sterne gucken? Das geht im August besonders gut. Dann erleben wir den Höhepunkt der Perseiden, den ergiebigsten Sternschnuppenschauer des ganzen Jahres.

Für Sternengucker sind die Aussichten auf das besondere Schauspiel der Perseiden-Sternschnuppen am Wochenende in Sachsen allerdings eingetrübt. Es werden auf jeden Fall Wolkenfelder durchziehen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Leipzig sagte. Allerdings könnten sich dazwischen auch Lücken auftun und den Blick auf das Himmelsspektakel zeitweise freigeben. Mehrere Sternwarten laden zur Perseiden-Beobachtung ein.

Wann kann man das Himmelsspektakel am besten beobachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was sind die Perseiden?

Die Perseiden sind ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Sternschnuppenschwarm. Dieser entsteht, wenn die Erde die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle kreuzt. Die Erde durchquert die von ihm hinterlassenen Staubteilchen. Wenn diese Staubteilchen mit einer hohen Geschwindigkeit in die Atmosphäre gelangen, beginnen die Luftmoleküle zu leuchten. Dies sehen wir als Sternschnuppen.

Wann sind die Perseiden?

Die Perseiden erhellen den Nachthimmel zwischen dem 27. Juli und 24. August 2023. Die meisten Sternschnuppen sind zwischen dem 9. und 13. August 2023 sichtbar.

Maximum der Perseiden: Wann ist Sternschnuppennacht?

Der August ist der aktivste Sternschnuppenmonat. Die maximale Tätigkeit der Perseiden, die sogenannte Sternschnuppennacht, ist am 13. August nach Tagesanbruch zu erwarten.

Als schönster und reichster Strom des Jahres bescheren die Perseiden im Maximum bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde. In den Tagen davor und danach sind immer noch stündlich um die 50 Meteore zu erwarten. Die Perseiden-Sternschnuppen sind mit 60 Kilometer pro Sekunde recht schnelle Objekte. Im Volksmund heißen sie auch Laurentius-Tränen, nach dem christlichen Märtyrer Laurentius.

Sternschnuppen: Wann ist die beste Uhrzeit zur Beobachtung?

Die beste Beobachtungszeit liegt grob zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens. Gute Chancen, Sternschnuppen zu sehen, hat man grundsätzlich nach Sonnenuntergang. Da das Sternbild Perseus, in dem der sogenannte Radiant der Perseiden liegt, mit der Zeit weiter nach oben steigt, können im Laufe der Nacht dann noch mehr Sternschnuppen am gesamten Himmel gesehen werden. Der Mond ist nach dem Vollmond am 1. August nur eine schmale Sichel. Daher dürfte er bei der Beobachtung nicht stören.

  • Sonnenuntergang (in Dresden) am 12. August: 20:33 Uhr (MESZ)
  • Mondaufgang am 13. August: 01:56 Uhr

Ob und wie gut Sternschnuppen tatsächlich zu sehen sind, hängt maßgeblich von der aktuellen Wetterlage ab: Alle Informationen zum aktuellen Wetter in Sachsen finden Sie jederzeit in unserem Newsblog.

Was sollte man vor der Sternschnuppen-Beobachtung beachten?

Wer die Sternschnuppen beobachten möchte, braucht dafür keine spezielle Ausrüstung. Wichtig ist, einen möglichst guten Rundblick an den Himmel zu haben. Hier einige Tipps:

  • Im August kann es nachts bereits etwas kälter sein. Wer die Wettervorhersage im Blick hat, kann sich mit der passenden Kleidung ausstatten.
  • Wichtig ist, einen möglichst guten Platz mit Rundumblick außerhalb der Stadt zu suchen. Viele Lichter in der Nähe behindern die Sicht. Der Himmel sollte möglichst dunkel sein.
  • Hilfreich ist eine Decke oder ein Liegestuhl. Dann kann man es sich am besten bequem machen.
  • Am besten lassen sich Sternschnuppen entdecken, wenn man Richtung Nordosten schaut.

Wo sind die Sternschnuppen in Sachsen am besten zu sehen?

Das Zeiss-Planetarium mit Sternwarte in Schneeberg öffnet am Samstag ab 21.00 Uhr zur Sternschnuppen-Beobachtung. Auf der Terrasse fänden rund 70 Menschen Platz, eine Voranmeldung sei nicht nötig, sagte eine Mitarbeiterin. Man könne versuchen, das himmlische Feuerwerk mit bloßem Auge zu verfolgen oder auch durch Fernrohre schauen.

Auch die Sternwarte Rodewisch im Vogtlandkreis lädt bei gutem Wetter zur Sternschnuppennacht. Informationen dazu finden Sie hier.

Die Sternwarte Nordsachsen bietet in Schkeuditz einige Veranstaltungen zu den Sternschnuppennächten an. Die Plätze sind allerdings bereits reserviert.

Die Sternwarte in Dresden-Gönnsdorf verzichtet dagegen auf ein spezielles Angebot. Wer auf eigene Faust schauen wolle, dem empfiehlt die Vereinsvorsitzende Renate Franz, es zwischen 23.00 und 3.00 Uhr zu versuchen. "Am bequemsten ist es dann auf der Terrasse im Garten", sagte Franz.

Geeignete Plätze mit Rundumblick rund um Dresden:

  • Malschendorfer Höhe
  • Babisnauer Pappel
  • Bismarckturm Radebeul
  • Auch die Dresdner Elbwiesen sind zur Beobachtung geeignet. Hier sucht man sich am besten einen Platz außerhalb der Innenstadt.

Welche weitere Besonderheit gibt es am Himmel im August zu sehen?

Es gibt im August eine weitere Besonderheit, die Himmelsgucker zu erwarten haben: Der Vollmond zeigt sich ausnahmsweise gleich zweimal. Bereits am 1. des Monats trat um 20.32 Uhr die Vollmondphase im Sternbild Schütze ein.

Schon am 1. August zeigte sich der Vollmond - und kommt noch im August ein zweites Mal.
Schon am 1. August zeigte sich der Vollmond - und kommt noch im August ein zweites Mal. © Arne Dedert/dpa

Da die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden gleichen Mondphasen – also beispielsweise von Vollmond zu Vollmond – 29,5 Tage beträgt, der August aber 31 Tage hat, kommt es in diesem Monat zu einem zweiten Vollmond. Am 31. zeigt sich der Erdtrabant abermals voll beleuchtet, wobei er diesmal im Sternbild Wassermann steht. Die exakte Vollmondphase wird um 3.36 Uhr morgens erreicht.

Da der Mond am frühen Abend des 30. auch ein zweites Mal in Erdnähe kommt, erscheint der Vollmond dann am größten in diesem Jahr – manche sprechen dann gerne von einem „Supermond“, auch wenn der Unterschied gar nicht so groß ist. Das Zusammenfallen von Erdnähe und Vollmond dürfte wieder zu Springfluten führen und kann Erdbeben und Vulkanausbrüche auslösen.

Ein zweiter Vollmond in einem Monat wird in den USA als „Blue Moon“ bezeichnet. Woher die Bezeichnung „Blauer Mond“ kommt, ist nicht sicher geklärt - der zweite Vollmond leuchtet jedenfalls nicht blau. Da ein solches Ereignis selten eintritt, bedeutet die englische Formulierung „Once in a Blue Moon“ soviel wie „alle Jubeljahre mal“. Der nächste "Blaue Mond" ist der Vollmond am 31. Mai 2026. (SZ/hek/mit dpa)