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Sachsen: Eltern lassen Jungen vor Kinderheim zurück

Weil es etwas gestohlen hat, setzen Eltern ihr Kind vor einem Kinderheim in Dorfhain aus und fahren weg. Die Erzieherinnen sind fassungslos und kämpfen um ihr Image.

Von Gunnar Klehm
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18 Kinder und Jugendliche wohnen derzeit im Kinderheim in Dorfhain bei Dippoldiswalde. Sie sollen hier Schutz finden, und nicht etwa bestraft werden.
18 Kinder und Jugendliche wohnen derzeit im Kinderheim in Dorfhain bei Dippoldiswalde. Sie sollen hier Schutz finden, und nicht etwa bestraft werden. © SZ/Veit Hengst

Ein Junge, kaum größer als ein Meter, steht an einem Augustnachmittag plötzlich weinend am Tor des Kinderheims in Dorfhain. Eine Erzieherin sieht noch, wie ein weißer Transporter wegfährt und hinter einer Kurve verschwindet. Besorgt läuft sie zu dem Jungen in kurzen Hosen und T-Shirt, hockt sich zu ihm runter und fragt: „Wer bist du und wo sind deine Eltern?“. Der etwa achtjährige Blondschopf antwortet schluchzend: „Ich habe was geklaut, meine Eltern haben gesagt, dass ich jetzt im Kinderheim bleiben muss.“ Angeblich ging es um ein paar Sammelkarten. So schreibt es die Erzieherin in einem Gedächtnisprotokoll.

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