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Sachsen will Notruf 112 barrierefrei machen

In Sachsen sollen neue Notrufarten entwickelt werden. Künftig sollen Menschen auch per Text- oder Videoanruf die Leitstellen kontaktieren können.

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Vor allem hörgeschädigte Menschen in Sachsen sollen zukünftig leichter Rettungsdienste alarmieren können.
Vor allem hörgeschädigte Menschen in Sachsen sollen zukünftig leichter Rettungsdienste alarmieren können. © dpa-Zentralbild

Dresden. Vor allem hörgeschädigte Menschen in Sachsen sollen zukünftig leichter Rettungsdienste alarmieren können. Wie das Innenministerium in Dresden mitteilte, sollen im Rahmen des Projekts "Barrierefreier Notruf 2025" neue Notrufarten entwickelt werden. "Ziel ist es, einen barrierefreien Notruf neben dem bisher existierenden Sprach- und Fax-Notruf einzuführen", sagte Jens Großer von der Abteilung für Bevölkerungsschutz in der Leitstelle Zwickau. Demnach sollen Menschen künftig auch per Text- oder Video-Notruf die Leitstellen kontaktieren können.

Am Sonntag ist - angelehnt an das Datum 11.2. - der internationale Tag des Notrufs 112. Der Tag soll darauf hinweisen, dass die Nummer europaweit einheitlich und kostenlos zur Verfügung steht.

Bei den Notrufleitstellen im Freistaat Sachsen gingen nach Angaben des Innenministeriums 2022 mehr Notrufe ein als noch im Vorjahr. Insgesamt seien mehr als 827.561 Eingänge unter der Notrufnummer 112 registriert worden - 110.267 mehr als im Vorjahr. Auch 2023 habe das Ministerium eine Steigerung der Notrufe beobachtet. "Sie spiegeln die aktuellen demografischen Entwicklungen wie auch das Sicherheitsbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger wider", hieß es.

Notrufe sollen binnen zehn Sekunden angenommen werden

Eine steigende Tendenz für das Jahr 2023 zeigte sich zudem bei der Rettungsleitstelle in Chemnitz. Im Zeitraum von Januar bis September vergangenen Jahres sei die Zahl der Notrufe dort im Vergleich zum Vorjahr um rund 9,1 Prozent gestiegen, teilte eine Sprecherin der Stadt Chemnitz mit.

Nach Angaben des Innenministeriums sind die Einsatzkräfte bemüht, die Notrufe innerhalb von zehn Sekunden entgegenzunehmen. Im Jahr 2022 habe dies in knapp 70 Prozent aller Notrufe auch funktioniert. (dpa)