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So reagieren die Leser auf die verfallene Amselfallbaude

Um das einstige Ausflugsziel nahe dem Kurort Rathen ist es schlecht bestellt. So wird in sozialen Netzwerken über die Zukunft der Amselfallbaude diskutiert.

Von Anja Weber
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Der Amselfallbaude droht der Verfall. Sie wurde 2017 geschlossen.
Der Amselfallbaude droht der Verfall. Sie wurde 2017 geschlossen. © Mike Jäger

Das Schicksal der Amselfallbaude im Grünbachtal zwischen Rathewalde und dem Kurort Rathen bewegt viele Leser. Sächsische.de hatte unlängst über den drohenden Verfall berichtet und auch darüber, dass dort augenscheinlich Stillstand herrscht. Vor allem auf Facebook gab es viele Kommentare, die Unverständnis ausdrücken, wie man vonseiten des Freistaates Sachsen offenbar zusieht, wie das einstige Ausflugs-Eldorado verfällt. Sächsische.de hat einige Stimmen zusammengefasst.

So schreibt zum Beispiel Kathrin Susanne Borgmann: "Ist echt ein schlimmer Anblick, wenn man es noch geöffnet kennt." Christian Jäger kommentiert den Beitrag mit "Welch ein Armutszeugnis für den Freistaat und die Tourismusregion. Es braucht den Willen des Freistaates, keinen Investor."

Der Freistaat Sachsen ist Eigentümer der Immobilie. Doch klare Aussagen von dem zuständigen Staatsbetrieb Zentrales Flächenmanagement Sachsen kommen keine. Es wird lediglich auf die bereits erfolgten Sicherungsmaßnahmen verwiesen und darauf, dass aus naturschutzrechtlicher Sicht weitere Maßnahmen noch abgestimmt werden müssen. Damit ist es nicht getan.

Einen Plan, was und wie als nächstes saniert wird oder welche Felsen gesichert werden, gibt es nicht. Das kann nach sechs Jahren kaum noch jemand verstehen. Wie Markus Kießlich kritisieren das auch andere: "Gibt sicher Lösungen, zum Beispiel müsste doch der Staat Sachsen froh über Touristen sein, soll heißen, bevor Gelder sinnlos ausgegeben werden, könnten auch Gelder dahin fließen, im Namen des Tourismus", schreibt er.

Doch ob es tatsächlich nur am Geld liegt bezweifeln einige, so Christian Jäger. Er schreibt auf Facebook: "Es ist ja nicht einmal eine Frage des Geldes, sondern des fehlenden Willens, der Untätigkeit und der Fantasielosigkeit beim Freistaat Sachsen."

Sven Flisekowski bedauert das Aus der Amselfallbaude ebenfalls. "Echt schade um so sowas Schönes und als Kneipe wäre es super gelaufen, weil da laufen ja echt viel dran vorbei aber man braucht viel Geld, um es wieder instand zusetzen. Hoffe, es findet sich mal ein Investor."

Ein Nutzer namens Friedrich Dachs meldet sich ebenfalls. "Als Investor kann hier nur der Freistaat Sachsen als Eigentümer fungieren, niemand anders. Und bei diesem rangiert eine sehr teure Felssicherung für die Amselfallbaude ganz weit unten in der Prioritätenliste."

Verständnis ist dem Frust gewichen

Genau das befürchten auch die Rathewalder. Als die Baude Ende 2017 geschlossen wurde, hatten sie sogar noch Verständnis dafür, dass Entscheidungen im Freistaat Sachsen etwas länger dauern. Doch Ortsvorsteher Uwe Nescheida weiß zu berichten, dass die Stimmung im Ort inzwischen gekippt ist. Immerhin haben sich einige Einwohner für die Baude eingesetzt. Doch inzwischen seien viele Rathewalder wütend oder würden resignieren, eben weil offenbar keine Entscheidungen über die Zukunft fallen. Aus diesem Grund wollen die Rathewalder jetzt auch die Anliegergemeinden mit ins Boot holen.