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Findet der Neustädter Bürgerball statt?

Nach der zehnten Auflage 2019 war erst einmal Schluss. Jetzt gibt es einen neuen Vorstoß, aber auch Hürden.

Von Anja Weber
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Rund 400 Gäste kamen zur zehnten Auflage des Neustädter Bürgerballs. Die war bereits 2019.
Rund 400 Gäste kamen zur zehnten Auflage des Neustädter Bürgerballs. Die war bereits 2019. © Daniel Förster

Bereits den Neustädter Bürgerball 2020 mussten die Organisatoren absagen. Und auch im kommenden Jahr wird keine rauschende Ballnacht in der Neustadthalle stattfinden. Nun könnte man sagen, der Wiener Opernball wurde wegen der Corona-Pandemie ja auch abgesagt. Der Grund der Absage in Neustadt liegt allerdings nicht nur daran.

Wie Saechsische.de  erfuhr, hatte der Verein Neustädter Bürgerball im Zusammenwirken mit einigen Sponsoren den Versuch unternommen, mit der Stadtverwaltung und der Neustadthalle Veranstaltungs GmbH ins Gespräch zu kommen und eine Basis für die Fortführung der Veranstaltung zu schaffen. "Für das Problem der gastronomischen Veranstaltungsbegleitung sollte eine gemeinsame Lösung gefunden werden", sagt Simone Schöne vom Verein.

Diese Aktivitäten sind nun zum zweiten Mal gescheitert. Dem Vernehmen nach hat bei der Stadtverwaltung die Wirtschaftlichkeit des städtischen Unternehmens Neustadthalle Priorität. Der Verein wiederum muss schauen, dass er die Veranstaltung zu vertretbaren Kosten organisieren kann - unter anderem mit Sponsoring aus der regionalen Wirtschaft.

"Es gibt mit Sicherheit viele Argumente, die es abzuwägen gilt. Schade ist, dass die Bereitschaft einen Weg im Miteinander zu finden, nicht gelungen ist", sagt Vereinsvertreterin Simone Schöne. Bei allen zehn Ballauflagen konnten die Organisatoren zirka 400 Gäste empfangen. Allein die Veranstaltungsplanung ist als ehrenamtliches Engagement schon eine große Herausforderung. Aber das Koordinieren der gastronomischen Belange, unter undefinierbaren Voraussetzungen, sei für den Verein eine nicht lösbare Aufgabe. 

Nichtsdestotrotz hat der Neustädter Bürgerball e.V. signalisiert, dass er sich vorstellen kann, den Faden zur Vorbereitung einer weiteren Ballnacht wiederaufzunehmen. Neustadts Bürgermeister Peter Mühle (NfN) kann die Verärgerung teilweise verstehen. "Wir müssen unsere Vereine aber schon gleich behandeln. Ich kann als Stadt nicht sagen, beim Bürgerball übernehmen wir die Hälfte der Kosten und bei anderen nicht", sagt er. Und die etwa 2.700 Euro Miete seien ganz einfach bei den geforderten Leistungen zusammengekommen. Aus seiner Sicht wäre es für die Stadt wichtiger, in die Vereinsförderung bei der Kinder- und Jugendarbeit zu investieren. Immerhin gebe die Stadt zum Beispiel 50.000 Euro allein für die Förderung im Kinder- und Jugendbereich aus. Dazu komme, dass gerade in Corona-Zeiten viele Vereine auf dem Zahnfleisch gehen. Auch an diese müsse man denken.  "Und wir haben nun mal keine eigene Gastronomie mehr im Haus", sagt er. Wer Veranstaltungen organisiere, gleich welcher Art, müsse sich darum selbst kümmern und das auch bezahlen. Den Bürgerball selbst schätzt der Bürgermeister als qualitativ hochwertig ein.

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