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Sebnitz: Seelsorge wieder vor Ort

Mit Sebastian Kreß hat Hohnstein einen neuen Pfarrer. Eine Wanderung vor zweieinhalb Jahren wirkt noch heute nach.

Von Anja Weber
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Sebastian Kreß hier noch in seiner Vikariatszeit in Moritzburg mit seinen Amtskolleginnen.
Sebastian Kreß hier noch in seiner Vikariatszeit in Moritzburg mit seinen Amtskolleginnen. © Birgit Andert

Die Hohnsteiner Stadtkirche gilt als eine der schönsten Barockkirchen Sachsens. Sie ist eine der bemerkenswertesten kirchlichen Bauwerke, die im 18. Jahrhundert errichtet wurden. Und das ist kein Zufall. Die dem Stadtbrand im Jahre 1724 zum Opfer gefallene alte Kirche wurde nach Plänen des bekannten Ratszimmermeisters George Bähr aus Dresden von 1725 bis 1728 neu errichtet. 2010 wurde die Kirche saniert. Am 15. März 1666, also vor genau 355 Jahren, wurde George Bähr geboren. Damit stünde der Hohnsteiner Kirche ein kleines Jubiläum zu Ehren "ihres Planers" ins Haus.

In Corona-Zeiten wird das jedoch nicht gefeiert. Und vielleicht hat auch niemand an das kleine Jubiläum gedacht. Dafür ist die Kirchgemeinde umso erfreuter, dass ab sofort die Hohnsteiner Pfarrstelle neu besetzt ist. Mit Sebastian Kreß haben die Orte Hohnstein, Ehrenberg, Ulbersdorf und Lichtenhain wieder einen Ansprechpartner für das Gemeindeleben und seelsorgerische Fragen. Nach dem Tod des letzten Pfarrers Roland Herrig war die Stelle vakant. Die Pfarrer der Nachbargemeinden sind eingesprungen.

Mit der Wiederbesetzung der Hohnsteiner Pfarramtsstelle dürften auch sie entlastet werden. Und deshalb ist die Freude im gesamten neuen Kirchgemeindebund groß. Dort kann man allerdings froh sein, dass Sebastian Kreß vor etwa zweieinhalb Jahren über den Malerweg nach Hohnstein kam. Und zum Glück hatte die Hohnsteiner Kirche geöffnet und wurde so zum Ziel seiner Wanderung. Ohne es damals zu ahnen, wurde die Kirche nun auch Ziel einer anderen Reise von Sebastian Kreß.

Amtsantritt auf Abstand

Corona lässt seinen Amtsantritt etwas anders ausfallen, als sonst üblich. Der Ordinationsgottesdienst am 14. März, 14 Uhr, wird etwas kleiner ausfallen, das gemeinsame Beisammensein davor und danach bei Kaffee und Kuchen wird nicht möglich sein. Doch der Kirchenvorstand ist optimistisch, im Sommer in größerer Runde ein Willkommensfest veranstalten zu können.

Die Hohnsteiner Stadtkirche ist eine der schönsten Barockkirchen Sachsens. Ihr "Planer" George Bähr wurde vor 355 Jahren geboren.
Die Hohnsteiner Stadtkirche ist eine der schönsten Barockkirchen Sachsens. Ihr "Planer" George Bähr wurde vor 355 Jahren geboren. © Oberthuer

Sebastian Kreß ist 31 Jahre jung und kommt aus Taucha bei Leipzig. Sein Theologiestudium absolvierte er in Leipzig und Marburg. Als freiwilliger Helfer lebte er nach seinem Examen einige Zeit in der ökumenischen Gemeinschaft in Taize in Frankreich. Eine Zeit, die er nicht missen möchte, da sie ihn sehr berührt, sehr geprägt habe.

Sein Weg führte ihn weiter nach Ravensburg, wo er in einer Arche-Gemeinschaft als Helfer tätig war, eine Gemeinschaft in der Menschen mit und ohne Behinderung ohne zwischenmenschliche Barrieren zusammenleben. Sein Vikariat, die praktische Vorbereitung auf den Beruf des Pfarrers, absolvierte er in Glauchau, Reichenberg und Moritzburg. In dieser Zeit sei bei ihm auch die Gewissheit gereift, den Weg des Pfarrers weiter zu gehen. Und so steht er nun vor einem neuen Abschnitt in seinem Leben.

Arbeitsteilung in den Pfarrämtern

Pfarrer Sebastian Kreß ist zuständig für den Seelsorgebezirk Hohnstein, Ehrenberg, Ulbersdorf und Lichtenhain. Dort ist er erster Ansprechpartner für das Gemeindeleben. Die Gottesdienste, Verwaltungsaufgaben und anderen Arbeitsbereiche wird er mit dem Sebnitzer Pfarrer Lothar Gulbins teilen.

Auf seine Tätigkeit in Hohnstein freut sich Sebastian Kreß. "Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam auf die Suche nach Erfüllung und Tiefe im Leben zu gehen. Im Vertrauen darauf, dass gerade unser christlicher Glaube den Weg dahin zeigt", so Pfarrer Kreß.

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