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Hohnstein bricht wegen Platzmangel im Hort ein Tabu

Die Schülerzahlen sind so hoch, dass die Grundschule auf jeden Fall bis Ende 2025 zweizügig laufen wird. Deshalb musste die Stadt handeln. Das sind die Konsequenzen.

Von Anja Weber
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Der Hohnsteiner Schulhort platzt aus allen Nähten. Deshalb musste jetzt auch ein langjähriges Tabu angegangen werden.
Der Hohnsteiner Schulhort platzt aus allen Nähten. Deshalb musste jetzt auch ein langjähriges Tabu angegangen werden. © Daniel Schäfer

Während in Städten wie Neustadt in den letzten Jahren weniger Kinder geboren werden, schwimmt Hohnstein derzeit wohl gegen den Trend. Und das hat Auswirkungen auf die Betreuung der Kinder. Deshalb hat der Stadtrat jetzt die Erweiterung des Schulhortes am Standort Hohnstein beschlossen. Allerdings musste man da offenbar mit einem Tabu brechen.


Der Sportlehrerraum neben der Turnhalle galt lange Zeit als unantastbar. Doch die neue Schulleitung musste wegen dem akuten Platzmangel in Hohnstein nun das sensible Thema anpacken. Der einstige Sportlehrerraum muss weichen. "Schweren Herzens haben die Lehrer das Zimmer ausgeräumt", sagt Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Doch es war notwendig. Die Anmeldungen für den Hort in Hohnstein übersteigen die Kapazität von 65 Plätzen. Ein Umstand der auch in den vergangenen Jahren immer mal wieder eintrat. Deshalb gab es da immer wieder Diskussionen.

Acht zusätzliche Plätze

Die brachten damals aber nichts und einige Hohnsteiner Kinder mussten in die Schulhorte nach Ehrenberg und Ulbersdorf gefahren werden. Allerdings werden auch dort die Plätze knapp. Und da absehbar ist, dass die Grundschule auf jeden Fall bis 2025 auch zweizügig betrieben wird, wurde das Problem Platzmangel beim Schopf gepackt. Die Lehrerschaft hat in Abstimmung mit der Schulkonferenz beschlossen, das Zimmer dem Hort zuzuschlagen. Inzwischen hat dem auch der Stadtrat zugestimmt und Geld für den Umbau bewilligt. Nach der Umsetzung ist gesichert, dass alle Hohnsteiner Kinder auch in Hohnstein in den Schulhort gehen können.

Mit der neuen Lösung steigt die Kapazität in Hohnstein von 65 auf 73 Plätze. Für die Umbauarbeiten werden etwa 18.000 Euro veranschlagt. So muss zum Beispiel eine Tür durchbrochen werden. Außerdem sind Fußböden zu erneuern, Fenster und Türen müssen ausgetauscht werden. Und zum Abschluss sind die Maler dran.

Da die Ausgaben so nicht geplant waren, musste eine Möglichkeit gefunden werden, um diese zusätzlich zu stemmen. 14.000 Euro wurden beim Umbau und der Erweiterung der Kindertagesstätte in Ulbersdorf eingespart sowie 4.000 Euro bei der Beschaffung neuer Spielgeräte im Gemeindegebiet. Außerdem sollten auf den Spielplätzen in Hohnstein und Ulbersdorf die Schaukeln erneuert werden. Dafür hatte die Stadt 8.500 Euro Eigenkapital geplant. Die Schaukeln werden nun zu 100 Prozent gefördert.