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Wichtige Personalie auf Burg Hohnstein geklärt

Der Kreistag hat grünes Licht für die weiteren Sanierungs-Schritte auf der Burg gegeben. Eine Entscheidung stand jedoch noch aus. Die wurde nun getroffen.

Von Anja Weber
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André Häntzschel ist fest mit der Burg Hohnstein verbunden. Seine Funktionen hatte er allerdings an den Nagel gehängt.
André Häntzschel ist fest mit der Burg Hohnstein verbunden. Seine Funktionen hatte er allerdings an den Nagel gehängt. © Daniel Schäfer

Dem Goßdorfer André Häntzschel ist die Burg Hohnstein ans Herz gewachsen, als Tourismuschef wie auch als ehemaliger Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Beides hat er an den Nagel gehängt. Und da er nicht nur in und um Hohnstein bekannt ist, wurden Aussagen zu seiner weiteren beruflichen Laufbahn mit Spannung erwartet. Dazwischen kam allerdings noch eine andere Personalie. Zwischenzeitlich hatte auch der letzte Geschäftsführer Stefan Schrader, gekündigt. Keine guten Voraussetzungen also für Hohnstein, die Burg in Ruhe weiterzuentwickeln. Deshalb hat Bürgermeister Daniel Brade (SPD) eine Entscheidung getroffen. Und auch die Mitglieder des Kreistages waren in Sachen Zukunft Burg Hohnstein gefordert.

Ab sofort wird der Bürgermeister ehrenamtlicher Geschäftsführer der Betreibergesellschaft sein. "Ich bleibe das bis zur Sanierung. Ich brauche nicht wieder neue Aufregung", sagt er. Er wolle das alles so organisieren, dass er den Überblick bewahren kann. Und dann verkündete er die Überraschung.

André Häntzschel wolle auf der Burg als Betriebsleiter bleiben. Und das dürfte dann wohl für spürbares Aufatmen in Hohnstein gesorgt haben. "Für mich ist es gut zu wissen, dass wir unter dieser Voraussetzungen hier die Geschäfte weiterführen können", sagt der Bürgermeister. Und mit André Häntzschel hat er einen Mann an der Seite, der die Burg mittlerweile bis in den letzten Winkel kennt und natürlich auch selbst mit anpackt. Und die Voraussetzungen sind gut. Man werde aus dem letzten Jahr mit knapp 50.000 Euro Überschuss herausgehen. Einiges wurde investiert, um den Betrieb aufrecht zu halten. Die Stadt ist in Vorleistung gegangen und habe damit praktisch auch einen Anstoß gegeben.

Und noch etwas konnte Ende letzten Jahres geklärt werden. Das Insolvenzverfahren des Naturfreundehäuserwerks, welches die Burg bis zum 31. Dezember 2017 betrieben hatte, ist abgeschlossen. Die Insolvenzmasse wurde verteilt. Die Stadt Hohnstein hat daraus 9.605 Euro erhalten. Geklärt ist auch, dass die Burg im Eigentum des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bleibt, bis die Sanierung finanziert ist.

Landkreis plant bis 2026 2,1 Millionen für die Burg ein

Mit der Verabschiedung des Kreishaushaltes wurden auch die für die Jahre 2024 bis 2026 die Haushaltsmittel für die Planung und Sanierung der Burg Hohnstein beschlossen. Insgesamt wurden dafür 2,1 Millionen Euro eingeplant. Das ist ein weiteres positives Zeichen für die Zukunft. Zusammen mit den bereits 2019 bereitgestellten 1,6 Millionen Euro hat der Landkreis damit seinen kommunalen Eigenanteil für eine Vollsanierung der Burg sichergestellt. Die Gesamtausgaben für eine dadurch nachhaltig wirtschaftliche Nutzung der Burg Hohnstein belaufen sich auf etwa 45,4 Millionen Euro. Gemeinsam mit der Stadt Hohnstein konnte der Landkreis somit die Voraussetzungen für eine weitere Förderung durch den Bund und den Freistaat Sachsen für eine Vollsanierung der Burg Hohnstein schaffen.

„Das Projekt zur Sanierung der Burg Hohnstein und Revitalisierung des Zentrums der Stadt kann zum Leuchtturm in der Naturschutzregion werden“, sagte Landrat Michael Geisler (CDU). Die Sanierung der Burg Hohnstein soll von mehreren Förderungen getragen werden. Der Landkreis steht dafür im Kontakt zum Bund und zum Freistaat Sachsen. Gemeinsam mit der Stadt Hohnstein werde man sich um weitere Mittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) bemüht. Bisher sind dort Finanzmittel in Höhe von 2,7 Millionen Euro eingestellt und 2,2 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen im Haushalten gesichert.

Nationalpark zieht sich aus Ausstellungsbereich zurück

Nach Aussagen von Landrat Geisler sollen zwei wichtige Themen zusammengebracht werden. Die wirtschaftliche Entwicklung einerseits und die Aufwertung eines Bestandsobjektes für Tourismus im Nationalpark Sächsische Schweiz auf der anderen Seite. Wie Bürgermeister Daniel Brade unlängst informierte, habe die Nationalparkverwaltung allerdings angekündigt, dass man sich aus dem Ausstellungsbereich auf Burg Hohnstein zurückziehen werde. Platz dafür wäre auch weiter gewesen.

Das Ausstellungskonzept zur Burg Hohnstein wird über das EU-Programm Leader gefördert. Es hat drei Leitthemen. Die Burggeschichte, die KZ-Zeit und die Erlebnisburg. Für die Gestaltung erhält die Stadt Hohnstein zudem einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 619.000 Euro aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR. Mit interaktiven Mitteln soll so ein wichtiger Erinnerungsort zur Aufarbeitung der Geschichte erhalten und zur Auseinandersetzung mit der Geschichte zugänglich gemacht.