Sebnitz
Merken

Stromversorger verlegt neue Kabel bei Hohnstein - das war kompliziert

Damit soll das Leitungsnetz weniger störanfällig sein. Das Verfahren dafür war ziemlich aufwändig.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Projektleiterin Petra Klering und Bauleiter Peter Pech von der SachsenEnergie vor dem Felsen im Polenztal, der nach oben durchbohrt werden musste.
Projektleiterin Petra Klering und Bauleiter Peter Pech von der SachsenEnergie vor dem Felsen im Polenztal, der nach oben durchbohrt werden musste. © Martin Förster

Immer wieder gibt es in der Sächsischen Schweiz Ärger mit der Stromversorgung. Vor allem rund um Hohnstein ist das Netz störanfällig. Häufig gibt es Stromausfälle, so unter anderem etwa 700 Mal im kleinen Ortsteil Goßdorf. In einem komplizierten Verfahren hat der Stromversorger Sachsenenergie jetzt bei Hohnstein neue Kabel verlegt. Das soll mit zu einer sicheren Stromversorgung in der Sächsischen Schweiz beitragen. Doch das Ganze war ziemlich kompliziert.

Bereits Anfang 2023 wurde bei SachsenEnergie mit der Planung eines besonderen Bauprojektes bei Hohnstein begonnen. Problem: Zwischen dem Polenztal und der Brandbaude gibt es ein zu DDR-Zeiten verlegtes störanfälliges Kabel. Das befindet sich auf einem steilen Wandersteig und ist viel zu dicht unter der Oberfläche, weshalb es nun ersetzt werden sollte. Es galt etwa 180 Meter Höhenunterschied zu überwinden.

Bauzeiten genau vorgegeben

Ein erster Versuch Ende 2023 schlug fehl. Die Bauleute stießen auf einen Stollen, der im Zweiten Weltkrieg angelegt wurde. Deshalb wurde nach einer anderen Lösung gesucht und die wurde auch gefunden. Experten mussten dabei durch Gestein bohren. Durch die Röhre musste dann das neue Kabel gezogen werden. Auch für die Fachleute keine alltägliche Aufgabe. Alles musste zentimetergenau passen und viel Zeit für die Arbeiten blieb nicht. Immerhin handelt es sich um die Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz. Da gelten besondere Richtlinien.

Das Zeitlimit ist eng gefasst. So durfte zum Beispiel nicht in der Vogelbrutzeit gebaut werden. Darüber hinaus waren alle Arbeiten nur mit einer Sondergenehmigung möglich. Festgelegt war auch, dass keine Bohrrückstände ins Erdreich gelangen durften. Deshalb mussten spezielle Verfahren angewendet werden. Letztlich ist es gelungen, ein 420 Meter langes Stromkabel für eine 20.000-Volt-Mittelspannungsleitung durch den Fels zu verlegen. Zuvor wurden bereits 1.460 Meter Kabel entlang der Polenz gezogen. Die letzten 420 Meter bis hinauf zur Umspannstation waren dabei der schwierigste Teil der Arbeiten, sagen die Experten. (SZ)