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Hier liegt Sachsens Schrebergarten mit der schönsten Aussicht

Die Festung Königstein wurde als Militärbastion berühmt. Sie schrieb jedoch auch als Schrebergarten Geschichten. Eine Schau darüber läuft noch wenige Tage.

Von Katarina Gust
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Kuratorin Stefanie Krihning zeigt bei einer Führung am 30. Oktober die grünen Seiten der Festung Königstein.
Kuratorin Stefanie Krihning zeigt bei einer Führung am 30. Oktober die grünen Seiten der Festung Königstein. © Foto: Marko Förster

Schrebergärten gibt es etliche in Sachsen. Der mit der schönsten Aussicht im gesamten Freistaat befindet sich etwa 240 Meter hoch über der Elbe - auf der Festung Königstein. Hinter den Mauern der einstigen Militärbastion wurde und wird auch heute noch gegärtnert. Ein Thema, mit dem sich die aktuelle Sonderausstellung "Von Möhrenbeet bis Festungswald – Facetten des Festungsgrüns auf dem Königstein" beschäftigt. Noch bis Ende Oktober läuft die Schau in der Magdalenenburg.

Hier können Besucher in die grüne Geschichte der Festung eintauchen und unter anderem erfahren, wie sich die Festungsbewohner früher selbst versorgten und warum es einen ganzen Wald auf dem Plateau gibt. Neben Fotos und Plänen sind auch historische Gartenwerkzeuge zu sehen. Darunter ein Wurzelzieher, der vermutlich auch auf dem Königstein zum Einsatz kam. Außerdem werden eine Baumscheibe einer etwa 350 Jahre alten Rotbuche aus dem Festungswald, die wiederentdeckte Büste des Königs Friedrich August I. sowie nachgebaute Faschinen und Schanzkörbe, die der Verteidigung dienten, gezeigt.

Auch für Kinder eignet sich die Ausstellung. Sie können an einer Fühlstation verschiedene Holzarten spüren, an einer Duftstation mit Nelken schnuppern und ein Suchspiel ausprobieren.

Am Sonntag, dem 30. Oktober, führt zudem Landschaftsarchitektin Stefanie Krihning, die gleichzeitig Kuratorin der Sonderausstellung ist, zum letzten Mal über das Festungsplateau. Während des 90-minütigen Rundgangs berichtet sie unter anderem von der Finesse der Festungsingenieure, Pflanzen und Naturbaustoffe zur Verteidigung einzusetzen. Bei ihrer Forschung für die Ausstellung hat die Gartenhistorikerin zudem viel über die Zier- und Gemüsegärten der Kommandanten und Soldaten herausgefunden. Früher gab es zum Beispiel nicht selten Blumendiebstähle.

Die Sonderausstellung "Von Möhrenbeet bis Festungswald" ist bis einschließlich 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Führung zur Ausstellung beginnt am 30. Oktober, um 13 Uhr und kostet zuzüglich zum Festungseintritt sieben Euro pro Person.