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Bastei zu verkaufen: So spielt sich das neue Monopoly für die Sächsische Schweiz

Den Spieleklassiker Monopoly gibt es seit März als Sonderedition mit Sehenswürdigkeiten der Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Wie sich das spielt - ein Test.

Von Katarina Gust
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Wie das klassische Monopoly, aber zugeschnitten auf die Sächsische Schweiz: So spielt sich die neue Sonderedition, die schon knapp 2.000 Mal verkauft wurde.
Wie das klassische Monopoly, aber zugeschnitten auf die Sächsische Schweiz: So spielt sich die neue Sonderedition, die schon knapp 2.000 Mal verkauft wurde. © Marko Förster

In der Sächsischen Schweiz spielt sich was ab. Und zwar nicht nur im Rahmen der Spielewochen, bei denen Einheimische und Touristen im Januar und Februar mehr als 100 Gesellschaftsspiele in der Nationalparkregion testen können. Denn inzwischen gibt es die Sächsische Schweiz selbst als Spiel: als limitierte Edition des Brettspielklassikers Monopoly.

Die DDV-Mediengruppe, die unter anderem die Sächsische Zeitung herausgibt und für den Onlinekanal von Sächsische.de verantwortlich ist, hat in Kooperation mit der Volksbank Pirna die Lizenzrechte für das Brettspiel vom Spielwaren-Hersteller Hasbro erworben. Mit dem Ziel, eine eigene Version für die Sächsische Schweiz zu entwickeln.

Knapp 2.000 Stück der Erstauflage verkauft

Seit Mitte März ist diese Sonderedition nun auf dem Markt. Insgesamt 6.000 Stück umfasst die Erstauflage. Knapp 2.000 Spiele wurden in den ersten fünf Wochen schon verkauft, sagt Claudia Neumann, Geschäftsführerin der DDV Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH, die das Projekt von Anfang an mit umgesetzt hat.

Beim Sächsische-Schweiz-Monopoly geht es zwar grundsätzlich auch darum, dass sich jeder Spieler ein Immobilienimperium aufbaut und versucht, die anderen Mitspieler in den finanziellen Ruin zu treiben. Das Besondere an dieser Ausgabe ist jedoch: Es wird nicht um Straßen und Bahnhöfe gespielt, sondern um Tourismushochburgen, Ausflugsziele, Hotels und nicht wenige Unternehmen links und rechts der Elbe. Auf dem Spielfeld finden sich anstelle der Bahnhöfe die vier bekanntesten Felsen: die Bastei, der Lilienstein, die Schrammsteine und die Festung Königstein.

Je touristischer, desto teurer das Pflaster

Die Bastei, das Symbol der Sächsischen Schweiz, kann man sich beispielsweise schon in der ersten Würfelrunde schnappen - mit der Augenzahl 5. Für 200 Monopoly-Dollar wird man Herr der Bastei. Wer kann das schon von sich behaupten? Etwas preisgünstiger ist der Marie Louise Stolln in Berggießhübel. Das Bergwerk gibt es schon für 140 Monopoly-Dollar, in der gleichen Preiskategorie bewegt sich das Designhotel Laurichhof in Pirna. Am preiswertesten kauft man Grundstücke in Dohna. Hier gibt es schon für 60 Dollar das Autohaus van Kolck. Als Immobilienguru darf man da nicht zögern.

Je touristischer, desto teurer wird auch das Pflaster. Für die Kirnitzschtalbahn oder den Lichtenhainer Wasserfall müssen zum Beispiel einmalig 260 Dollar gelöhnt werden. Der Miniaturpark Kleine Sächsische Schweiz toppt das mit 350 Dollar. Mehr geht nicht? Und ob. Die Königskategorie haben sich die Richard-Wagner-Stätten in Graupa geschnappt. Sie sind gleichzusetzen mit der "Schlossallee" in der deutschen Monopoly-Version. Wer auf diesem Spielfeld landet, kann sich das Museum für 400 Dollar einverleiben und von seinen Mitspielern - sofern sie der Würfel nach Graupa befördert - horrende Mieten verlangen. Bis zu 2.000 Dollar werden verlangt, wenn man in Graupa ein Hotel gebaut hat. Kein Schnäppchen, so viel steht fest.

So individuell die 30 Spielfelder, so ungewöhnlich sind auch die dazugehörigen Aktionskarten. Wer auf einem Ereignis- oder Gemeinschaftsfeld landet, muss eine Karte ziehen. Das kann mal Glück, mal Pech bedeuten. Sicher ist, die Karten können den Spielverlauf massiv beeinflussen. Und zwar ziemlich unterhaltsam. Zum Beispiel, wenn per Ereigniskarte das Elbe-Hochwasser aufgegriffen wird. Die Flut hat nämlich die Banknoten-Zählmaschine zerstört. Auweia. Die aktuelle Produktion muss nun manuell gezählt werden. Wer diese Karte gezogen hat, muss jedem seiner Mitspieler 50 Dollar zahlen - als Aufwandsentschädigung.

Einbruch in die Volksbank Pirna wird gesühnt

Teuer wird es auch an anderer Stelle, zum Beispiel bei einem Ausflug mit der Kirnitzschtalbahn mit der ganzen Familie - 15 Dollar kostet der Spaß - und die Bank freut sich. Wer so viel Kohle berappen muss, kann schnell auf kriminelle Gedanken kommen. Woher nehmen und nicht stehlen? Gute Frage. Ein Einbruch in die Goldwelt der Volksbank Pirna vielleicht? Klingt verlockend, bleibt aber nicht ungesühnt. "Gehe in das Gefängnis! Begib dich direkt dorthin. Gehe nicht über Los. Ziehe nicht 200 Dollar ein." - ein Befehl, dem unverzüglich Folge zu leisten ist.

Doch es gibt auch Ereigniskarten, für die man gerne zahlt. Auch, wenn das das eigene Bankkonto mächtig schrumpfen lässt. Zum Beispiel, wenn es um die Aktionskarte zum ASB Ortsverband in Neustadt und den dazugehörigen "Wünschewagen" geht, der Menschen einen letzten Herzenswunsch erfüllt. Dieser war im echten Leben tatsächlich schon für den ASB Neustadt im Einsatz. Anfang 2024 wurde beim Eisbaden in Neustadt erst wieder Geld für das Projekt gesammelt - mit Erfolg. Die perfekte Vorlage also für Monopoly. Wer diese Karte zieht, muss pro gebautem Haus und Hotel tief in die Tasche greifen - alles zugunsten des ASB. Spätestens an dieser Stelle geht man doch gerne pleite.

Monopoly in der Sächsische Schweiz-Edition ist für 49,99 Euro in allen DDV Lokalen sowie online erhältlich, außerdem bei ausgewählten Touristinformationen sowie in Buchhandlungen.

Monopoly kurz erklärt

  • Regeln: Zu Beginn des Spiels erhalten die Spieler eine festgelegte Geldsumme und ziehen abwechselnd um das Spielbrett. Dabei würfeln sie mit zwei Würfeln. Je nachdem, auf welchem Feld sie landen, können sie verschiedene Aktionen ausführen.
  • Das zentrale Element des Spiels sind die Grundstücke. Landet ein Spieler auf einem unbebauten Grundstück, hat er die Möglichkeit, es zu kaufen. Sobald ein Spieler alle Grundstücke einer bestimmten Farbgruppe besitzt, kann er Häuser und später Hotels auf ihnen errichten. Wenn ein Gegner auf einem dieser Grundstücke landet, muss er Miete an den Besitzer zahlen.
  • Das Spiel beinhaltet auch verschiedene Ereignisfelder, wie beispielsweise "Ereigniskarten" oder "Gemeinschaftsfeld", die den Spielverlauf beeinflussen können.
  • Das Spiel endet, wenn ein Spieler alle anderen Spieler in den finanziellen Ruin getrieben hat. Der Spieler mit dem meisten Geld und den meisten Besitztümern gewinnt.